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Auch Affen bevorzugen gekochtes Fressen  
  Auch Affen lieben warme Küche. Studien mit Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans haben gezeigt, dass sie gekochtes Fleisch, Süßkartoffeln und Karotten der rohen Variante vorziehen.  
Diese angeborene Vorliebe beweise, dass unsere Vorfahren vermutlich anfingen zu kochen, sobald sie das Feuer entdeckt hatten, sagte der Leiter der Studie, Richard Wrangham, Anthropologe an der Harvard-Universität in Cambridge in der Online-Ausgabe des "New Scientist".
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Die entsprechende Originalstudie "Great apes prefer cooked food" ist im Fachblatt "Journal of Human Evolution" erschienen (10.1016/j.jhevol.2008.03.003).
->   Abstract der Studie
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Zentrale Funktion in der menschlichen Evolution
"Kleine Häppchen von Nahrungsmitteln wurden sicher aus Versehen im Feuer gar, und wenn sie es mochten, haben sie es wiederholt", sagte Wrangham. Für ihn unterstützen die neuen Erkenntnisse die Theorie, dass Kochen eine zentrale Funktion in der menschlichen Evolution einnimmt.

Gekochtes Essen sei grundsätzlich einfacher zu verdauen und eine verbesserte Nahrungsaufnahme habe dazu beigetragen, die anatomischen Veränderungen beim Homo erectus vor rund 1,8 Millionen Jahren einzuleiten. Dazu gehörten größere Gehirne, kleinere Därme und schwächere Zähne.
Kritikern fehlt es an Beweisen
Kritiker finden die Beweise von Wranghams Studie ungenügend, schreibt der "New Scientist". Die ersten Hinweise auf Herdstellen gäbe es erst aus der Zeit vor 250.000 Jahren. Ob die Kontrolle über das Feuer zur Nahrungszubereitung in der Geschichte der Menschheit noch weiter zurückreiche, sei nicht ausreichend zu klären.

[science.ORF.at/dpa, 29.5.08]
->   New Scientist
->   Richard Wrangham, Universität Harvard
 
 
 
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01.01.2010