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Menschliche Stammzellen heilen Nervenkrankheit  
  Mit Hilfe menschlicher Stammzellen haben US-Forscher eine angeborene Nervenkrankheit erfolgreich behandelt, allerdings zunächst nur bei Mäusen. Die Wissenschaftler transplantierten die Zellen ins Gehirn der Nager.  
Daraufhin bildeten diese die bei den Tieren fehlende Schutzhülle um die Nervenfasern. Die Symptome der Erkrankung besserten sich, ein Teil der Tiere wurde gar völlig geheilt, beschreiben die Forscher.
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Die Studie "Neonatal Chimerization with Human Glial Progenitor Cells Can Both Remyelinate and Rescue the Otherwise Lethally Hypomyelinated Shiverer Mouse" ist im Journal "Cell Stem Cell" (Bd. 2, S. 553) erschienen.
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Schwere Erkrankungen
Die häufigste Erkrankung im Zusammenhang mit der Schutzhülle von Nerven (Myelinscheide) ist beim Menschen die Multiple Sklerose, kurz MS. Dabei wird die Schutzhülle im Laufe des Lebens vom eigenen Immunsystem angegriffen und so nach und nach zerstört.

Bei Kindern zählen zu den Erkrankungen der Myelinscheide unter anderem das Tay-Sachs-Syndrom und die Krabbe-Krankheit.
Vorläufer von Myelin-bildenden Zellen
Für ihre Versuche setzten die Wissenschaftler um Steven Goldman vom University of Rochester Medical Center (US-Staat New York) Mäuse ein, denen die Schutzhülle um die Nerven fehlt.

Das Myelin wird im Zentralnervensystem von den sogenannten Oligodendrozyten gebildet. Vorläufer dieser Zellen, gewonnen aus menschlichen Stammzellen, transplantierten die Wissenschaftler nun in das Gehirn neugeborener Mäuse.
Myelinscheide bildete sich
Die Zellen breiteten sich daraufhin im Gehirn und im Rückenmark aus. Um die Nervenfasern herum bildete sich eine vollständige Myelinscheide aus, elektrische Signale wurden in der Folge mit normaler Geschwindigkeit durch die Nervenfasern übertragen.
Weniger Symptome, höhere Lebenserwartung
Die typischen Symptome der Nervenerkrankung - etwa Zittern, Schwäche in den Gliedmaßen, Wahrnehmungsstörungen - besserten sich erheblich. Bei einem Teil der Tiere stieg die Lebensdauer deutlich an. Normalerweise sterben Mäuse mit der Erkrankung im Alter von fünf Monaten. Einige der Mäuse mit den transplantierten Stammzellen lebten hingegen auch ein Jahr nach der Behandlung noch.

Die Forscher hoffen nun, dass Verfahren weiter verbessern zu können, so dass mehr Tiere auf die Behandlung ansprechen. Letztlich soll es eingesetzt werden, um Myelinerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen zu behandeln.

[science.ORF.at/dpa, 5.6.08]
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01.01.2010