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Antarktischer Eisstrom löst Erdbeben aus  
  Der Whillans-Eisstrom in der Antarktis bewegt sich zweimal täglich so abrupt vorwärts, dass er ein Erdbeben auslöst, dessen Schwingungen bis nach Australien gemessen werden können.  
Der Strom wandert alle zwölf Stunden innerhalb von zehn Minuten einen halben Meter Richtung Meer, haben Douglas Wiens und Kollegen von der Washington University herausgefunden.
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Die Studie "Simultaneous teleseismic and geodetic observations of the stick-slip motion of an Antarctic ice stream" ist am 5. Juni 2008 in "Nature" erschienen (doi:10.1038/nature06990).
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Keine Eisbrocken
Bisher war man davon ausgegangen, dass die sogenannten Gletscher-Eisbeben durch Eisbrocken ausgelöst werden, die abstürzen und ins Meer treiben.

Durch die Kombination von GPS-Daten mit seismischen Messungen fanden die Forscher heraus, dass vielmehr regelmäßig wiederkehrende Rutschbewegungen von Eisschichten hinter den Beben der Stärke 7 stehen.
Ähnliches Phänomen in Grönland
Die seismischen Wellen breiten sich viel langsamer aus und dauern länger an, als bei Erschütterungen einer ähnlichen Stärke, weshalb sie selbst am Gletscher keine Schäden anrichten.

Ähnliches wurde auch in Grönland schon beobachtet: Auch die dortigen Gletscher lösen, beschleunigt durch das zunehmende Schmelzwasser, Erdbeben aus. Was den antarktischen Eisstrom so regelmäßig rutschen lässt, muss noch erforscht werden, heißt es in der Studie.

[science.ORF.at, 5.6.08]
->   Douglas Wiens
->   Das Stichwort "Gletscher" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010