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Deutschland: Ausländerfeindlichkeit weit verbreitet  
  Ausländerfeindlichkeit ist laut Studie in Deutschland wesentlich verbreiteter als angenommen. Ablehnung gegenüber Ausländern werde "mit besorgniserregender Selbstverständlichkeit geäußert".  
Das berichtete der Psychologe Oliver Decker von der Universität Leipzig. "Immer dann, wenn der Wohlstand bröckelt, steigen wieder antidemokratische Traditionen auf", sagte Decker.
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Die Ergebnisse der im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung entstandenen Studie wurden am Mittwochabend in Berlin vorgestellt.
->   Zur Studie
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Weder Nachdenklichkeit noch Scham
Rechtsextremes Gedankengut sei in der Nachkriegszeit in beiden Teilen Deutschlands nur aus der Mitte der Gesellschaft verdrängt worden. Der mit dem Wirtschaftswunder in Westdeutschland relativ schnell einsetzende Wohlstand habe weder für Nachdenklichkeit noch für Scham Raum und Zeit gelassen, sagte Decker weiter.

Eine ähnliche Entwicklung hätten sich Ostdeutsche nach der Wende erhofft. Die Enttäuschung dieser Erwartung hätten sie dann aber mit Politik- und Demokratieverdrossenheit beantwortet.
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Methode
Für die Studie hatten Psychologen und Soziologen der Universität Leipzig im Jahr 2006 zunächst 5.000 Deutsche bundesweit auf ihre Zustimmung oder Ablehnung zu rechtsextremen Aussagen befragt. In einer zweiten Runde wurden später 150 Teilnehmer nach unterschiedlichen Kriterien ausgewählt und zu Gruppendiskussionen eingeladen.
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Über die Altersgruppen hinweg
"Erschreckend war für uns, wie gern die Befragten auch die bescheidenste Demokratie gegen autoritäre Strukturen eintauschen würden, in denen vermeintlich Ordnung, Ruhe und Chancengleichheit herrscht", sagte Decker.

Viele junge Leute hofften auf "irgendeinen Führer". Für Menschen mitten im Leben sei Politik ohnehin nur Lug und Trug, während die Älteren die klaren Regeln ihrer Jugend - im Osten die Repressalien in der DDR, im Westen die Nazizeit - als Vorbild heranzögen.

[science.ORF.at/dpa, 19.6.08]
->   Friedrich-Ebert-Stiftung
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01.01.2010