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Neues Stammzell-Rezept ohne Krebsgen  
  Deutsche Forscher haben im Tierversuch ein einfacheres Rezept zur Rückprogrammierung von Körper- zu Stammzellen gefunden. Dadurch lässt sich auf ein bisher benötigtes Krebsgen verzichten.  
Laut der Gruppe um Hans Schöler vom Max-Planck-Institut für Molekulare Biomedizin in Münster und Martin Zenke von der Universität Aachen lassen sich spezielle Zellen aus dem erwachsenen Mäusehirn mit nur zwei statt vier Faktoren zu "induzierten pluripotenten Stammzellen" (iPS-Zellen) umformen.

iPS-Zellen ähneln embryonalen Stammzellen so weitgehend, dass sie als möglicher Ersatz dafür gelten. Forscher hoffen, darin eine Alternative zur Gewinnung von Stammzellen aus zerstörten Embryonen zu finden.
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Die Studie "Pluripotent stem cells induced from adult neural stem cells by reprogramming with two factors" ist am 29. Juni 2008 online in "Nature" erschienen (DOI 10.1038/nature07061).
->   "Nature"
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Auch Zwei-Gen-Kombinationen funktionierten
Verschiedene Arten von Körperzellen sind bereits durch das gemeinsame Einschleusen von vier Genen (Oct4, Sox2, c-Myc und Klf4) zu iPS-Zellen zurückprogrammiert worden. Die Forscher aus Aachen und Münster experimentierten nun mit neuralen Stammzellen aus dem Hirn von Mäusen.

Diese ließen sich, wie bisher bekannt, mit der Kombination aller vier Gene zu iPS-Zellen machen. Aber auch bei drei verschiedenen Kombinationen von jeweils drei dieser Gene zeigte sich dieser Erfolg, heißt es in "Nature".

Damit nicht genug, in weiteren Experimenten funktionierten auch zwei Zwei-Gen-Kombinationen: "Oct4 + Klf4" und "Oct4 + c-Myc". Auch die so geschaffenen iPS-Zellen ähneln embryonalen Stammzellen bis auf die molekulare Ebene.
Verzicht auf Krebsgen
Ein damit verbundener Fortschritt ist der mögliche Verzicht auf das Gen c-Myc, das in anderen Experimenten Tumore entstehen ließ. Dieses Ergebnis ihrer Studie heben die Autoren auch besonders hervor.

Der Verzicht auf diese Erbanlage bringe die Forscher bei der Herstellung von zur Transplantation geeigneten iPS-Zellen einen Schritt weiter. "Dass wir jetzt nur noch zwei Faktoren brauchen, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", betonte Schöler in einer Erklärung seines Instituts.

[science.ORF.at/APA/dpa, 30.6.08]
->   Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin
->   Martin Zenke
->   Das Stichwort "Stammzellen" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010