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ESO-Beitritt ist besiegelt  
  Nun ist es fix: Österreich ist per 1. Juli Mitglied der Europäischen Südsternwarte (ESO). Der entsprechende Vertrag wurde von Minister Johannes Hahn und ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw unterzeichnet.  
Verhandlungen seit den 70er Jahren
Der österreichische Beitritt zur ESO zählte lange zur Kategorie "unendliche Geschichten". Seit den 1970er Jahren laufen mehr oder weniger intensive Verhandlungen. Ab April 2006 wurden dann auch formell Beitrittsgespräche geführt und im April 2008 verkündete Hahn dann die Einigung. Ausgehandelt wurden letztendlich 24,1 Millionen an Eintrittsgebühr und jährlich drei Millionen als Mitgliedsbeitrag.
Nun 14 ESO-Mitglieder
Die ESO wurde 1962 in Paris gegründet und hat sich zur weltweit führenden zwischenstaatlichen Astronomie-Organisationen entwickelt. Die Zahl der Mitglieder wuchs seit Gründung beständig. Österreich ist neben Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Portugal, Schweden, der Schweiz, Spanien und Tschechien das 14. Mitglied. Das Hauptquartier der ESO liegt in Garching bei München.

Das erste Observatorium wurde 1969 auf dem Cerro La Silla, einem extrem trockenen Gebiet rund 600 Kilometer nördlich der chilenischen Hauptstadt Santiago eröffnet. In fast 300 Nächten pro Jahr ist der Himmel über La Silla wolkenlos, es fällt wenig Niederschlag, und die störenden atmosphärischen Turbulenzen sind gering. Neben zahlreichen Lichtteleskopen beherbergt die Einrichtung auch ein Radioteleskop für Mikrowellenstrahlung.
Flaggschiff Very Large Telescope
1987 beschloss die ESO eine wesentliche Erweiterung und errichtete ein zweites Observatorium auf dem Cerro Paranal in 2.600 Metern Seehöhe noch weiter nördlich in der chilenischen Atacama-Wüste. Herzstück der 1998 in Betrieb genommenen Sternwarte ist das Very Large Telescope (VLT), das Flaggschiff der europäischen Astronomie. VLT besteht aus vier Spiegelteleskopen mit jeweils 8,2-Meter-Spiegeln. Das Licht der vier Teleskope kann im VLT-Interferometer zusammengeführt werden, womit es zum weltweit größten "Fernrohr" wird.

Gemeinsam mit den USA baut die ESO derzeit das größte Radioteleskop der Welt "Atacama Large Millimeter Array" (ALMA). Auf einem Hochplateau in der Atacama-Wüste in etwa 5.000 Meter Höhe, dem dritten Oberservatorien-Standort der ESO, sollen bis 2011 mehr als 60 modernste Antennen von je zwölf Metern Durchmesser aufgestellt werden.

Die ESO beschäftigt rund 600 Mitarbeiter. Dazu kommen jährlich noch etwa 600 Gast-Astronomen. Die Organisation lukriert derzeit rund 120 Millionen Euro jährlich über die Mitgliedsländer.

[science.ORF.at/APA, 30.6.08]
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01.01.2010