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Schon Dinos hatten Rückenschmerzen  
  Nicht nur Menschen leiden unter Rückenschmerzen - auch Dinosaurier hatten bereits vor rund 150 Millionen Jahren Probleme mit der Wirbelsäule, berichten Forscher vom Berliner Museum für Naturkunde.  
Sie stellten bei einer Knochenanalyse des schafsgroßen Sauriers "Dysalotosaurus" fest, dass der Pflanzenfresser an einer angeborenen Wirbelfehlbildung litt. Das bereitete dem behinderten Dino lebenslang Schmerzen.

Diese heute auch bei Menschen als "hemimetamere Segmentverschiebung" bekannte Krankheit wurde damit erstmals bei Dinosauriern nachgewiesen. Die entsprechende Studie ist im Fachjournal "Anatomical Record" (doi: 10.1002/ar.20734) erschienen.
Computertomographie klärt Fehlbildung auf
Der Wirbel des Dysalotosaurus wurde zusammen mit Hunderten weiteren Einzelknochen und Dutzenden Skeletten bereits vor rund 100 Jahren im heutigen Tansania gefunden. Auf den ersten Blick sei dieser Wirbel zwar unscheinbar, weise aber ungewöhnliche Fehlbildungen auf, teilte das Naturkundemuseum Berlin mit. Bisher konnten die Wissenschaftler das Problem nicht genauer erklären, nun offenbarte jedoch eine Mikro-Computertomographie die sogenannte Halbwirbelbildung, die es auch bei menschlichen Neugeborenen gibt.
Zweites Leiden: Skoliose
Die Ursache: In Embryonen entstehen die Wirbel aus zwei Anlagen, eine auf jeder Körperseite, die während des Wachstums miteinander verschmelzen. Kommt es bei diesem Prozess jedoch zu Fehlern, können Halbwirbel entstehen.

Der Dinosaurier litt den Angaben zufolge unter einer besonderen Form der Fehlbildung, bei der nicht die direkt gegenüberliegenden, sondern die schräg gegenüberliegen Anlagen miteinander verschmolzen. Der Studie zufolge litt der Dysalotosaurus außerdem unter einer schweren Skoliose (seitliche Verbiegung der Wirbelsäule) und wurde auch nicht sehr alt.
Bei allen Wirbeltieren möglich
Diese Ergebnisse seien allerdings nicht nur ein Einblick in das persönliche Schicksal dieses speziellen Dinosauriers, erklärte das Team um den Paläontologen Florian Witzmann vom Museum für Naturkunde.

"Sie zeigen vor allem, dass vom Menschen bekannte Fehlbildungen wie diese offenbar auf fundamentale Defekte im Entwicklungsprogramm zurückgehen, die bei allen Wirbeltieren auftreten können - auch bei denen, die viele Millionen Jahre vor der Erfindung des ergonomischen Bürostuhls ausgestorben sind."

[science.ORF.at/dpa, 8.7.08]
->   Museum für Naturkunde
 
 
 
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01.01.2010