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Weltweit modernste Tsunami-Simulation vorgestellt  
  Ein Tsunami-Frühwarnsystem von deutschen und indonesischen Forschern kommt voran: Die Simulationssoftware zur Hochrechnung der Auswirkungen von Seebeben wurde fertiggestellt.  
Ab November soll es mit dem gesamten Frühwarnsystem in den Testbetrieb gehen. Als Start ist Mitte 2009 im Gespräch, teilte das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) am Mittwoch mit.
Erdbeben, Pegel- und Bojendaten sowie GPS
Nach AWI-Angaben nutzt die Lösung anders als Vorgänger neben Erdbebendaten auch Pegel- und Bojendaten zu Wellenhöhen und GPS-Daten zur Verformung der Erdkruste. Sie vergleicht dann real gemessene Daten mit vorberechneten Tsunami-Szenarien, um Auswirkungen abzuschätzen.

Das Programm werde nun in ein System des Deutschen Instituts für Luft- und Raumfahrt integriert, in dem auch andere Informationen zusammenlaufen, etwa über die Besiedlung angrenzender Küsten, hieß es.
Entscheidungshilfe für Behörden
Mit Hilfe dieses Systems sollen Entscheidungsträger weit verlässlicher und schneller als bisher einschätzen können, ob anschwellende Wellen zur Bedrohung für Bewohner werden. Entsprechend sollen Warnungen die Betroffenen schneller erreichen und mehr Zeit für den Katastrophenschutz bleiben.

In das System will das AWI bis November zu den bisher etwa 1.000 Szenarien weitere 1.500 als Vergleichsmaterial einstellen, wie Jörn Behrens, Leiter der AWI-Tsunami-Modellierung, sagte. Simulationen anderer Institute seien ebenfalls integrierbar.

Eine wesentliche Erweiterung der Datenbasis soll eine Einbindung von 160.000 lokalen Szenarien ergeben, die in Indonesien erarbeitet wurden.

[science.ORF.at/APA/AP, 9.7.08]
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01.01.2010