News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 
ÖFG: Wittgenstein-Preis an Tibetologen Steinkellner  
  Ernst Steinkellner, Gründer und langjähriger Leiter des Instituts für Tibetologie und Buddhismuskunde der Uni Wien, erhält den Wittgenstein-Preis 2008 der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG).  
Die Auszeichnung, die nichts mit dem vom Wissenschaftsministerium vergebenen Wittgenstein-Preis zu tun hat, wird "aus gegebenem Anlass, jedoch höchstens einmal im Jahr" für die hervorragende Leistung einer Persönlichkeit oder ein hervorragendes Werk auf wissenschaftlichem Gebiet vergeben.

Die Preisverleihung findet am 11. Oktober in Wien statt.
Gründer des Instituts
Steinkellner, geboren am 3. Oktober 1937 in Graz, studierte zunächst in seiner Heimatstadt Germanistik und Anglistik, wechselte dann aber Fach und Universität und wurde 1963 in Wien in Indologie promoviert.

Nach seiner Habilitation 1967 begann er ab 1971 an der University of Pennsylvania (USA) zu lehren.

1973 wurde er an die Uni Wien berufen und gründete das Institut für Tibetologie und Buddhismuskunde, dem er bis 2000 vorstand und auch nach der Zusammenlegung zum Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde bis zu seiner Emeritierung 2006 angehörte.
Mitglied der der ÖAW
1977 gründete Steinkellner die Monografienreihe Wiener Studien zur Tibetologie und Buddhismuskunde, die heute 70 Bände umfasst. Das wirkliche Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) leitete zwischen 1998 und 2006 das ÖAW-Institut für Kultur- und Geistesgeschichte Asiens.
...
Bisherige Ludwig-Wittgenstein-Preisträger der ÖFG waren u.a. Ernst H. Gombrich (1988), Viktor F. Weisskopf (1990), Hermann A. Haus (1997), Hans Tuppy (2002), Carl E. Schorske (2004) und Helmut Rauch (2006).
->   Wittgenstein-Preisträger der ÖFG
...
Gute Beziehungen zu Lhasa
1991 leitete er eine österreichisch-italienische Expedition zum 1000 Jahre alten Kloster von Tabo im indischen Himalaya und initiierte die Erschließung seiner tibetischen Handschriftenschätze.

Seit 1993 leitet und organisiert er die Zusammenarbeit österreichischer Tibetologen und Sozialanthropologen mit der Tibetischen Akademie für Sozialwissenschaften in Lhasa, und seit 2003 auch die Kooperation mit dem Chinesischen Tibetforschungszentrum in Peking.

Durch einen Vertrag zwischen ÖAW und dem chinesischen Tibetforschungsinstitut konnte Steinkellner erstmals Zugang zu rund 4.000 Sanskrit-Handschriften in Tibet erhalten, deren Erschließung eine neue Ära in der Erforschung des indischen Buddhismus bedeuten.

[science.ORF.at/APA, 14.7.08]
...
Veranstaltungshinweise
Zu Ehren Ernst Steinkellners veranstaltet die Forschungsgemeinschaft am Tag vor der Preisverleihung, am 10. Oktober, ein Symposium zum Thema "Denkt Asien anders?".

Verleihung Wittgenstein-Preis 2008 der Österreichischen Forschungsgemeinschaft, 11. Oktober 2008, 11.00 Uhr; Symposium zu Ehren von Ernst Steinkellner, 10. Oktober, 13.00 - 19.00 Uhr, beide Veranstaltungen im Festsaal der ÖAW, 1., Dr. Ignaz Seipel-Platz 2.
->   Österreichische Forschungsgemeinschaft
...
->   Ernst Steinkellner, ÖAW
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Gesellschaft 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010