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Supermarkt: Geordnete Regale machen glücklich  
  In jedem Supermarkt gibt es eine große Auswahl an Waren. Forscher haben nun herausgefunden, dass sich Konsumenten leichter für Produkte entscheiden, wenn sie in Kategorien angeordnet sind.  
Dies gilt auch für den Fall, wenn diese Gruppierungen bedeutungslos sind, berichten Cassie Mogilner von der US-Universität Stanford und ihre beiden Kolleginnen von der Universität Columbia.

Sie nennen dieses Phänomen den "reinen Kategorisierungseffekt".
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Die entsprechende Studie "The Mere Categorization Effect:
How the Presence of Categories Increases Choosers' Perceptions of Assortment Variety and Outcome Satisfaction" erscheint in der August-Ausgabe des "Journal of Consumer Research".
->   Zur Studie (pdf-Datei)
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Kategorien zeigen Unterschiede
"Menschen, die mit einer stark kategorisierten, großen Auswahl konfrontiert sind, sind glücklicher mit ihren Entscheidungen, weil sie so die Unterschiede der angebotenen Produkte wahrnehmen und eine Art Selbstbestimmung erleben", glauben die Forscherinnen. Außerdem würden die Kategorien den Kunden ermöglichen "Vielfalt zu entdecken".

"Obwohl angenommen wurde, dass die Größe der Auswahl dem Konsumenten wichtiger ist als die Anzahl der Kategorien, zeigt die Studie, dass das Gegenteil der Fall ist", sagen die US-Forscherinnen in einer Presseaussendung.
Zwei Experimente - ein Ergebnis
In einem Experiment mussten sich 61 Studenten aus verschieden Ablagen ein Magazin aussuchen, das sie entweder kannten oder nicht. Manchmal waren die Zeitschriften in Kategorien angeordnet, manchmal nicht. Danach mussten die Testpersonen angeben, wie glücklich sie mir ihrer Auswahl waren. Die Studenten, die die Magazine nicht kannten, tendierten dazu zufriedener mit ihrer Auswahl zu sein, wenn die Zeitschrift einer Kategorie angehörte.

In einem weiteren Experiment wurden in einer "Fressmeile" willkürlich 150 Personen angesprochen und gebeten, sich Kaffee von verschiedenen Speisekarten zu bestellen. Auch hier gehörte der Kaffee entweder einer Kategorie an oder nicht. Die Personen, die ihren Kaffee aus scheinbar bedeutungslosen Kategorien wie A, B und C bestellten, waren mit ihren Entscheidungen genauso glücklich wie die Personen, die den Kaffee aus sinnvollen Kategorien wie "Mild", Geröstet" und "Nussig" wählten.
Ausnahme: Bekannte Produkte
Wenn die Testpersonen mit den Produkten, die sie auswählten, bereits vertraut waren, waren sie nicht auf Kategorien angewiesen. Sie sind somit weniger vom "reinen Kategorisierungseffekt" betroffen.

[science.ORF.at/ 17.7.08]
->   Journal of Consumer Research
->   Stanford University
->   Columbia University
Mehr zum dem Thema in science.ORF.at:
->   Dem Gehirn beim Shoppen zusehen
->   "Shopping for Identity "
 
 
 
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01.01.2010