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Erfolgreicher Meeresschutz in Großbritannien  
  Seit fünf Jahren ist das Fischen in den Gewässern rund um Lundy Island verboten. Nun zeigen Studien, wie sich Meeresfauna und -flora in dieser Zeit auf der britischen Insel entwickelt haben.  
Die Bestände im einzigen Meeresschutzgebiet des britischen Hoheitsgewässers sind zum Teil um das Siebenfache gewachsen.
Vor allem Hummer stark vermehrt
Inmitten mächtiger Strömungen und Gezeiten liegt Lundy Island - die Felsnase aus Granit vor der Küste der südenglischen Grafschaft Devons. Das Wasser ist Nährstoff- und sauerstoffreich. Die schroffe Natur der Felsoberfläche schafft genügend sichere Stellen, an denen sich Schwämme und Seetang festsetzen können.

Eine bunte Mischung aus Lippfischen, Krebsen, jungen Pollacks und manchmal einem Barsch bewegt sich durch dieses Wirrwarr. Seit fünf Jahren ist Lundy Island ein Meeresschutzgebiet und für Fischer tabu.

In dieser Zeit haben sich vor allem die Hummer stark vermehrt, sieben Mal so viele Schalentiere wie früher leben hier.
Kronjuwel britischer Meeresgebiete
Richard White vom Devon Wildlife Trust im ORF Radio: "Lundy Island ist das Kronjuwel unter den britischen Meeresgebieten, es wimmelt nur so von Tieren und Pflanzen, hier gibt es alle Spezies die in britischen Gewässern zu Hause sind. Wir hoffen, dass das Gebiet in Zukunft zum Modell für andere Meeresschutzzonen wird."
Fischer machen sich Sorgen
Wissenschaftler sagen, auch Gebiete außerhalb der Meeresschutzzone würden profitieren, Hummer- und Krabben wandern dorthin ab.

John Butterwith von der Fischervereinigung in Devon ist nicht überzeugt: "Die Schutzgebiete sind über 50 Kilometer verstreut, dadurch wird die ganze Gegend für Fischer unzugänglich, wir werden aus dem Geschäft gedrängt."
Weitere Beobachtungen
Die britische Regierung will zwar weitere Meeresschutzgebiete schaffen, die Pläne sind aber noch vage, die Situation der Fischer in Devon müsse berücksichtigt werden.

Die Entwicklung von Lundy Island und die Auswirkungen auf die Fischereigewässer werden in Langzeitstudien weiter beobachtet.

Bettina Madlener, Ö1 Wissenschaft, 18.7.08
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01.01.2010