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Studie: Fische lügen, wenn es um Sex geht  
  Fische lügen, wenn es um Sex geht. Um für sich selbst ein besonders gebärfreudiges Weibchen zu ergattern, täuschen die Männchen der Zahnkärpflinge Interesse für weniger attraktive Partnerinnen vor.  
Das hat ein Forscherteam um den Biologen Martin Plath von der Universität Potsdam beobachtet. Sobald sie den Konkurrenten so auf die falsche Fährte gebracht haben, suchen sich die Fische ein Weibchen, das viele Nachkommen garantiert.
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Die Studie "Male Fish Deceive Competitors about Mating Preferences" ist am 31. Juli 2008 im US-Fachjournal "Current Biology" (online vorab veröffentlicht) erschienen (DOI 10.1016/j.cub.2008.06.067).
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Täuschung bei der Partnerwahl
Bisher hätten Wissenschaftler Täuschungsmanöver im Tierreich unter anderem beim Kampf um Nahrung beobachtet, nun sei erstmals nachgewiesen, dass auch bei der Partnerwahl gelogen wird.

Die Biologen untersuchten dafür das Paarungsverhalten von zwei miteinander verwandten Zahnkärpflingsarten.
Wichtiges Sperma
 
Bild: Martin Plath

Die nur wenige Zentimeter großen mexikanischen Süßwasserfische sind lebendgebärend. Während sich die eine Art sexuell fortpflanzt, vermehrt sich die andere über Jungfernzeugung.

Männchen (für ein Exemplar siehe Bild oben) werden für die Befruchtung also eigentlich nicht gebraucht, allerdings löst erst die Anwesenheit von männlichem Sperma die Entwicklung der Nachkommen aus.

Die Männchen jedoch haben von diesem "Sex-Parasitismus" nichts, da sie so nur ihr Sperma verschwenden würden, ohne ihre Gene verbreiten zu können, weshalb die zwei Methode, die sexuelle Fortpflanzung, besonders wichtig wird.
Verhalten bei Anwesenheit von Konkurrenz
Plath und sein Team untersuchten zunächst die Partnerwahl von Männchen, wenn kein Konkurrent in der Nähe war. Die Fische verhielten sich erwartungsgemäß und interessierten sich wesentlich stärker für die Weibchen ihrer eignen Art sowie für die größeren Weibchen, wenn ihnen zwei unterschiedlich große arteigene Weibchen präsentiert wurden.

War jedoch ein Artgenosse in der Nähe, der sie beobachtete, änderte sich ihre "Vorliebe" auf einmal. Dann interessierten sie sich anfänglich vor allem für die Weibchen, die sie vorher links liegen gelassen hatten, meistens jedoch ohne sich tatsächlich mit diesen zu paaren.
Konkurrenten sollen Sperma "verschenken"
Die Forscher schlussfolgern aus diesem Verhalten, dass die Fische ihre männlichen Konkurrenten täuschen, damit diese ihr Sperma an die Weibchen verschwenden, mit denen sie gar keine oder weniger gemeinsame Nachkommen zeugen können.

Die Lügner selbst können dann ihre ganze Zeugungspotenz auf Weibchen konzentrieren, die reichlich gemeinsame Nachkommen versprechen.

[science.ORF.at/APA/dpa, 1.8.08]
->   Arbeitsgruppe Evolutionsbiologie (Universität Potsdam)
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01.01.2010