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Wiener Forscher: Neuer Ansatz für Proteinforschung  
  Etwa die Hälfte aller Medikamente wirkt über wasser-meidende Proteine. Weil sie aber hydrophob sind, können sie nur schwer auf ihre Struktur analysiert werden. Wiener Forschern ist nun ein Fortschritt gelungen.  
Einem Forscherteam unter der Leitung Gert Lubec (Abteilung "Pädiatrische Grundlagenforschung" der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Wiener AKH) gelang es in Zusammenarbeit mit Werner Sieghart und Karoline Fuchs vom Zentrum für Hirnforschung der MedUni-Wien, mit einem eigens dafür entwickelten Verfahren einen hydrophoben Proteinkomplex erfolgreich zu reinigen, zu identifizieren und analysieren.
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Die Studie "Gel-Based Mass Spectrometric Analysis of Recombinant GABAA Receptor Subunits Representing Strongly Hydrophobic Transmembrane Proteins" wurde im "Journal of Proteome Research" publiziert (DOI: 10.1021/pr800236u).
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Wichtig für Neuentwicklungen
Informationen über die Struktur von Membranproteinen und Proteinkomplexe sind wichtig für die Entwicklung neuer Arzneimittel. In der Neurologie und Psychiatrie geht es hier oft um Ionenkanäle, Rezeptoren und Transporterprotein.

Fehlfunktionen solcher Eiweißstoffe stecken offenbar hinter zahlreichen Erkrankungen wie Schizophrenie, Depressionen, Angsterkrankungen oder Epilepsie.
Bestandteilen auf der Spur
Die Wiener Wissenschaftler kombinierten in ihrem Forschungsprojekt mehrere Gelsysteme zur Auftrennung von Proteinen in Peptide und Aminosäuren und bestimmten dann mit der Massenspektrometrie die Masse der Bestandteile.

Über Bioinformatik-Systeme konnte dann die Aminosäure-Abfolge bestimmt werden.
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Modellprotein GABAA-Rezeptor
Als Modellprotein wählten die Forscher den GABAA-Rezeptor. Dieses Protein besteht aus fünf Untereinheiten. Sie bilden einen Ionen-Kanal. Trifft die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) auf den Rezeptor, wird dieser Kanal geöffnet. Die Gamma-Aminobuttersäure besitzt einen dämpfenden Effekt auf das Gehirn. Die Hemmung ihres Abbaus wird in der medikamentösen Behandlung der Epilepsie benutzt. GABAA-Rezeptoren sind die häufigsten Rezeptoren für Botenstoffe im Gehirn.
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Rasche Analyse und Identifikation
Das von den Wiener Forschern entwickelte Verfahren soll in Zukunft die rasche Analyse und Identifikation von Membranprotein-Komplexen im Gehirn ermöglichen. Damit will man auch Mutationen dieser Eiweißstoff und ihre Veränderung bei Gesundheit und Krankheit untersuchen.

[science.ORF.at/APA, 4.8.08]
->   Das Stichwort "Protein" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010