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Neues hydrothermales Feld im Nordatlantik entdeckt  
  Norwegische und Schweizer Forscher haben im Nordatlantik vermutlich das nördlichste hydrothermale Feld der Welt entdeckt. Es wurde im Juni 2008 bei 73 Grad nördlicher Breite in 2.400 Metern Tiefe gefunden.  
Das teilte die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETHZ) in einer Aussendung mit. In dem Feld gebe es auch "Black Smoker", kaminartige Schlote, die mehrere Meter Höhe erreichen können.
"Black Smoker"
Die Schlote entstehen, wenn Meerwasser hunderte von Metern in den Untergrund eindringt, dort auf mehrere hundert Grad erhitzt wird und wieder an die Meeresoberfläche steigt.

Im Fall des nun entdeckten Feldes tritt das Wasser mit einer Temperatur von 300 Grad aus dem Boden aus und reagiert mit dem bis zu minus 0,7 Grad kalten Tiefenwasser. Die weltweit ersten Felder dieser Art waren 1977 nahe den Galapagos-Inseln entdeckt worden.
Außergewöhnliche Region
Die nun entdeckten Schlote befinden sich in einem geodynamisch komplexen und nur wenig erforschten Bereich: auf einem Tiefseevulkan des Mittelatlantischen Rückens. Dort wird kontinuierlich Kruste gebildet und die ozeanischen Platten driften auseinander.

Mit weniger als sechs Millimetern pro Jahr geschieht das in dieser Region jedoch äußerst langsam, heißt es in der Aussendung. Außergewöhnlich sei auch, dass Teile des Gebiets bis zu 1.000 Metern dick mit Sedimenten bedeckt sind.

Sie wurden während der letzten Eiszeit durch Gletscher-Erosion vom norwegischen Kontinent abgetragen und sind angereichert mit organischem Material. Dies trage wahrscheinlich dazu bei, dass die Gewässer im Bereich der "Black Smoker" reich an Wasserstoff und Methan sind, so die Forscher.

[science.ORF.at/AFP, 5.8.08]
->   Technische Hochschule Zürich
->   Mehr über "Black Smoker" (Geo-Glossar)
 
 
 
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01.01.2010