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Drohende Quallenplage in Italien  
  Millionen Quallen bedrohen Italiens Küsten. Ihre Zahl ist aufgrund der hohen Wassertemperaturen und durch das Überfischen der Meere in den vergangenen Jahren rasant gestiegen.  
"Die Quallen vermehren sich grenzenlos und niemand tut etwas dagegen", sagte Silvestro Greco, Leiter des italienischen Meeresforschungsinstituts ICRAM, gegenüber der Tageszeitung "Corriere della Sera" (Dienstag-Ausgabe).
Kein Geld für Maßnahmen
Italien habe im Gegensatz zu anderen Ländern keinen Maßnahmeplan gegen die Quallen, weil kein Geld dafür vorhanden sei, kritisierte Greco. "Die Lage in anderen Mittelmeerländern ist ähnlich. In Italien kommen die Quallen überwiegend im Tyrrhenischen Meer vor Ligurien vor. Es sind viele Millionen.

Zum Schutz des Tourismus müsste Italien mit anderen Mittelmeerländern einen Notstandsplan ausarbeiten, um das Problem in Griff zu bekommen", sagte Greco. Als Vorbild dienten die Orte an der Cote d'Azur, wo die Badenden mit Netzen vor den Stränden geschützt werden.
Rückgang natürlicher Feinde
Experten machen für die steigende Zahl der Quallen die Hitze und das Überfischen der Meere verantwortlich. Demnach locken die warmen Küstengewässer die Nesseltiere an, die auf der Suche nach niedrigeren Salzkonzentrationen und Nährstoffen sind. Zugleich nimmt die Zahl ihrer natürlichen Feinde - größere Fische und Schildkröten - ab.

"Die Quallen wirken sich negativ auf die Fischerei aus. Quallen nähren sich von Fischeiern, ihre Vermehrung könnte katastrophale Folgen für das Leben im Mittelmeer haben", sagte Greco. Fischer zwischen Kampanien und Kalabrien haben kürzlich in ihren Netzen bei einem einzigen Fang über 400 Kilo Quallen gefunden.

Bei Hautverbrennungen durch Quallen soll die Wunde mit Meerwasser - niemals mit Süßwasser - gereinigt und mit Eis gekühlt werden. Bei einigen Menschen können die Nesselfäden Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen verursachen.

[science.ORF.at/APA, 6.8.08]
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01.01.2010