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PAMELA auf der Suche nach Dunkler Materie  
  Seit Sommer 2006 ist ein europäischer Satellit auf der Suche nach Dunkler Materie. Nun könnte er sie entdeckt haben. Physiker warten allerdings noch auf die Bestätigung der Daten.  
Der Satellit heißt "PAMELA", ein Akronym für "Payload for Antimatter Matter Exploration and Light-Nuclei Astrophysics".
Satellit analysiert Teilchen
Mit einem Magnetspektrometer, einem Kalorimeter und einer Flugzeitmessung ausgestattet, soll PAMELA Ladung, Ladungsvorzeichen, Impuls und Masse von ankommenden Teilchen messen.

Weil Dunkle Materie nicht direkt nachgewiesen werden kann, hofft man vor allem auf indirekte Hinweise in Form von Antimaterie. Gesucht wurde hierbei vor allem nach Teilchen mit positiver Ladung, den Positronen. Wie Forscher berichten, soll PAMELA nun eine große Anzahl dieser Teilchen detektiert haben.
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Dunkle Materie
In der Physik wird angenommen, dass das Universum voller Teilchen ist die keine elektromagnetische Strahlung aussenden. Diese so genannte Dunkle Materie wurde bisher nur indirekt über die Wirkung ihrer Gravitation nachgewiesen.
->   Dunkle Materie - Wikipedia
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Warum Positronen ?
Der von PAMELA gemessene Überschuss von Positronen könnte von Dunkler Materie stammen. Physiker vermuten nämlich, dass Dunkle Materie aus dem hypothetischen Teilchen LSP besteht. Diese - von der so genannten Supersymmetrietheorie vorhergesagten - Teilchen sind an sich sehr stabil, kollidieren sie jedoch, löschen sie sich gegenseitig aus. Bei diesem Zusammenstoß entstehen u.a. Elektronen und Positronen. Der Nachweis von auffällig vielen Positronen könnte demnach auf die Existenz von Dunkler Materie hinweisen.

Soweit die Theorie. Dass dieses Unterfangen nicht einfach ist, erklärt die theoretische Physikerin Graciela Gelmini von der University of California gegenüber dem Newsdienst "Nature". "Die Messungen sind schwierig, deswegen sollte man mit den Ergebnissen vorsichtig sein."
Auf der Suche nach der vereinheitlichten Theorie
Positronen zu erkennen sei schwierig, da sie aufgrund ihrer positiven Ladung gewöhnlichen Protonen ähneln. Und selbst wenn es sich bei den gefundenen Teilchen tatsächlich um Positronen handelt, könnten diese immer noch von Neutronensternen oder Pulsaren stammen.

Dennoch: Sollten sich die Ergebnisse als gültig erweisen, wäre das nach Auskunft der Forscher ein wichtiger Schritt zu einer vereinheitlichten Theorie des Universums.

Sebastian Schrottenbach, science.ORF.at, 19.8.08
->   PAMELA
->   Tor Vergata Universität
->   DLR Raumfahrt-Agentur
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->   Gute Karten für die Dunkle Energie
->   Kleine Differenz zwischen Materie und Antimaterie
 
 
 
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01.01.2010