News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Weltwasserkongress: Problem Trinkwasser  
  Fast eine Milliarde Menschen haben nach Angaben von UNICEF und Weltgesundheitsorganisation WHO immer noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. 2,6 Milliarden leben ohne Sanitäreinrichtungen.  
Auf dem Weltwasserkongress in Wien diskutieren seit Montag Experten über Lösungen dieser globalen Versorgungskrise.
Wasser wird knapper
Es mangelt derzeit nicht an Wasser, sondern an der Verteilung, sagt der Vizepräsident der Internationalen Wasservereinigung, Glen Daigger. Der Großteil der Menschen ohne sauberes Trinkwasser lebt südlich der Sahara in Afrika.

Schon in naher Zukunft werde sauberes Wasser auf allen Kontinenten knapper werden, sagt Glen Daigger zum Auftakt des Weltwasserkongresses: "Eine Milliarde Menschen haben heute keinen Zugang zu Trinkwasser. Wenn wir in Zukunft mit Wasser genauso umgehen wie heute, wird schon im Jahr 2025 die Hälfte der Erdbewohner Mangel an frischem Wasser haben."
...
Auf der Erde gibt es 1,3 Milliarden Kubikkilometer Wasser, hauptsächlich in den großen Ozeanen. Drei Prozent des gesamten Wasservorrates ist Süßwasser. Weniger als ein Prozent ist für die Wasserversorgung der Menschen nutzbar.
...
Ursache Wirtschaftswachstum
Nicht der Klimawandel sei die Hauptursache, sondern Wirtschaftswachstum, zunehmende Urbanisierung und die Landwirtschaft. Die EU hat mit einer Wasserrahmendirektive bereits einen Schritt gesetzt.

Binnen- und Küstengewässer und das Grundwasser sind demnach zu schützen. Gleichzeitig sollen Ableitungen gefährlicher Stoffe unterbunden werden.
Geld und politischer Wille fehlen
In Entwicklungsländern sind fehlende oder mangelhafte Sanitäreinrichtungen meist die Ursache von schmutzigem Wasser. Dieses löst den Großteil der Durchfallerkrankungen weltweit aus.

Alle 20 Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind als Folge von fehlender Hygiene, schmutzigem Wasser oder mit Fäkalien verunreinigtem Essen. Die Techniken zur einfachen Errichtung sanitärer Anlagen und Abwasserreinigung gibt es, nur fehlen Geld und oft auch der politische Wille, sagt Glen Daigger:

"Wir müssen das organisieren und wir brauchen den politischen Willen, das Problem zu lösen. Es ist lösbar, und es ist wichtig, dass wir dieses Problem weltweit lösen."

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 8.9.08
->   World Water Congress and Exhibition
->   Water Environment Federation (WEF)
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010