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ESO plant "Extremely Large Telescope"  
  Dank des Beitritts zur Europäischen Südsternwarte ESO haben nun auch Österreichs Astronomen Zugang zu den weltweit stärksten Teleskopen - in einigen Jahren auch zum "Extremely Large Telescope".  
Wie weit die Pläne für dieses Teleskop schon gediehen sind, hat science.ORF.at heute bei der Astronomie-Tagung in Wien in Erfahrung gebracht.
Fertigstellung 2017
Ein Spiegel so groß wie das Berliner Riesenrad - mit einem Durchmesser von 42 Metern. So weit der Plan, doch derzeit gibt es das gigantische Teleskop erst als Modell.

Der tatsächliche Blick damit in die Ferne, die Tiefe und die Vergangenheit soll in knapp zehn Jahren gewährt werden - dann hofft die Europäische Südsternwarte ESO das "Extremely Large Telescope" (E-ELT) in Betrieb nehmen zu können.

Wenn alles glatt läuft, wird es im Jahr 2017 fertig, sagt Tim de Zeeuw, der Generaldirektor der ESO, im Gespräch mit science.ORF.at.
->   E-ELT (ESO-Homepage)
->   E-ELT (Wikipedia)
Standort noch ungeklärt
Bereits im nächsten Jahr wird der Standort fixiert, sagt der holländische Astrophysiker de Zeeuw. In Frage kommen verschiedene Standorte in Chile, Argentinien, Marokko und die Kanaren-Insel La Palma.

In Chile könnte es z.B. auch der Standort des derzeitigen ESO-"Schatzes" sein, das "Very Large Telescope" in der Atacama-Wüste in Chile.
Grundsatzfragen sollen geklärt werden
Das Teleskop zu bauen wird knapp eine Milliarde Euro kosten, so der ESO-Generaldirektor. Es soll erdähnliche Planeten abbilden, grundsätzliche Fragen zur Ausdehnung des Universums klären helfen, zu Rotationskurven von Galaxien, zu Dunkler Materie, zur Entstehung von Galaxien und Sternen.

Wenn der Betrieb am ELT dann aufgenommen ist, werden mehrere hundert Menschen dort beschäftigt sein, schätzt de Zeeuw.
Erdgebundene Teleskope unersetzlich?
Die Europäische Südsternwarte ESO hofft bei diesen Forschungen auf ein Doppelgespann mit der NASA - die ESO mit dem Teleskop auf Erden, die NASA mit ihrem geplanten James-Webb-Space-Teleskop im All.

Bereits heute pflegen ESO und NASA eine wissenschaftliche Kooperation - die ESO und ihr derzeitiges Flaggschiff, das "Very Large Telescope" in Chile und die NASA mit dem Hubble-Teleskop im Weltraum.

Der wissenschaftliche Paarlauf zwischen Himmel und Erde, zwischen NASA und ESO, soll mit dem jeweiligen Nachfolge-Modell (James-Webb-Teleskop und ELT) weitergeführt werden, hofft die ESO.
Anlass: JENAM-Tagung in Wien
ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw präsentierte die Pläne für das gigantische Teleskop ELT heute Mittag an der Universität Wien im Rahmen der europäischen Astronomie-Jahrestagung JENAM (Joint European and National Astronomy Meeting), mitveranstaltet vom Institut für Astronomie der Universität Wien.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 9.9.08
->   JENAM
->   ESO
 
 
 
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01.01.2010