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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Wasserkongress: Arme Länder in prekärer Lage  
  Obwohl ökonomisches Wachstum meist die Armut lindert und mit Wasserversorgung und Sanitärsystemen zusammenhängt, hat sich in die Lage der Bevölkerung in "Entwicklungsländern" nicht verbessert.  
In der Subsahara etwa habe sich die Zahl der Armutsbevölkerung von rund 50 Prozent von 1981 bis 2001 kaum verändert, sagte Abel Mejia von der World Bank am Mittwoch beim Weltwasserkongress der International Water Association (IWA) im Wiener Austria Center.

Ein weiterer Trend in den "Entwicklungsländern" sei die rapide Urbanisierung: Derzeit gebe es 21 Städte mit mehr als zehn Millionen Menschen, 17 davon befänden sich in den Entwicklungsländern, so Mejia. Immer mehr Menschen würden in die Städte ziehen, Ostasien z. B. könnte bis 2015 überwiegend städtisch sein.
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Zum Kongress
Noch bis Donnerstag steht eine Vielzahl von Veranstaltungen und Workshops beim "World Water Congress" der IWA mit rund 3.000 Delegierten aus aller Welt im Wiener Austria Center am Programm. Auch eine Ausstellung von 200 Organisationen aus 25 Ländern ist zu besichtigen.
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Höheres Risiko durch Klimawandel
Weiters sei das Risiko für Auswirkungen des Klimawandels in armen Ländern höher, in manchen Regionen würde sich das Wetter ändern, die Wetterereignisse würden extremer werden und der Meeresspiegel steige an, sagte Mejia.

Privatinvestment steige zwar generell an, aber nicht im Wassersektor und öffentliches Investment in eine entsprechende Infrastruktur würde sinken, erklärte Mejia.

Als langsam vorangehende Entwicklungen nannte der Experte u. a. die optimale Nutzung der knappen öffentlichen Gelder, die Verkettung einzelner Wasserbereiche bis zum Klimawandel sowie die Förderung von Sanitär- und Hygieneeinrichtungen.
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"Water safety plans"
Die IWA iniziiert seit einigen Jahren sogenannte "Water safety plans" (WSPs) in Kooperation mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Ziel sei es, die Risiken bei der Wasserversorgung in verschiedenen Regionen der Welt zu minimieren bzw. auszuschalten, um gesundheitliche Folgen für die Menschen zu vermeiden.
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Wenig Geld, keine Mitarbeiter
Dabei arbeite man mit unterschiedlichen Organisationen zusammen, um die Bevölkerung an Ort und Stelle auszubilden und ihnen zu zeigen, wie man die Versorgung je nach regionaler Situation verbessern könne, so Tom Williams von der IWA zur APA.

Vor allem fehlende Finanzierungsmöglichkeiten und der Aufbau eines Mitarbeiterstabes in den betroffenen Regionen seien Herausforderungen, meinte der Experte. Durchschnittlich sechs bis zwölf Monate dauere die Installierung eines WSPs, danach würden diese auch immer wieder upgedatet.

[science.ORF.at/APA, 10.9.08]
 
 
 
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01.01.2010