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Donau-Studie: 40 Prozent in gutem Zustand  
  Die Wasserqualität der Donau wird besser, trotzdem muss noch viel getan werden, um eine optimale Qualität zu erreichen. Das zeigt der "Joint Danube Survey 2" von der Kommission für den Schutz des Donauflusses.  
Die Ergebnisse der im Sommer 2007 durchgeführten Untersuchung seien überraschend gut, trotzdem sei vor allem im Bereich der Abwasserentsorgung in vielen Ländern noch Arbeit notwendig, sagte der technische Leiter der Untersuchung, Igor Liska.
Mehr als die Hälfte noch nicht in Ordnung
40 Prozent der untersuchten Gebiete seien in einem "guten oder zufriedenstellenden Zustand", so Liska. Man sei von diesem guten Resultat zwar positiv überrascht, dennoch seien "die anderen 60 Prozent noch immer nicht in Ordnung." Um eine Verbesserung der Wasserqualität zu garantieren, müssten vor allem im oberen Teil der Donau schnell Maßnahmen getroffen werden, da eine Regeneration des Flusses sonst vielleicht nicht mehr möglich sei.
Ökologisches System intakt
Die Studie, deren Proben im Rahmen einer beinahe zweimonatigen Expedition im August und September 2007 gesammelt worden waren, zeigte, dass die Donau und ihre wichtigsten Nebenflüsse ein großteils gutes ökologisches System besitzen.

In 80 Prozent der untersuchten Gebiete konnten die Forscher die Existenz von Wasserinsekten, Schnecken und anderen Wirbelsäulenlosen Tieren nachweisen, ein Kriterium für gutes Wasser. Auch andere Indikatoren, wie die Existenz bestimmter Algen und Kleinstorganismen, führten dazu, dass die Experten dem Fluss ein insgesamt gutes Zeugnis ausstellten.
Aufholbedarf beim Fischbestand
Erfolgsmeldungen gab es jedoch nicht in allen Bereichen. Eine Studie zum Fischbestand der Donau - die erste, die jemals in dem Fluss durchgeführt wurde - führte zu der Erkenntnis, dass nur ein Drittel der untersuchten Gebiete in gutem Zustand sind. Auch müsse besonders in den ehemaligen Ostblockstaaten noch viel im Bereich Abwasserpolitik getan werden, stellte Liska klar. Viele Staaten im oberen Bereich der Donau hätten immer noch keine adäquaten Abwassersysteme, was zu einer Verschmutzung der Donau wesentlich beitrage.

Insgesamt ziehen die Forscher der Expedition im Vergleich zu der 2001 durchgeführten "Joint Danube Survey 1" positive Bilanz. "Es gab eine deutliche Verbesserung der Qualität der Donaugewässer", sagt Liska.

[science.ORF.at/APA, 11.9.08]
->   Joint Danube Survey 2
->   International Commission for the Protection of the Danube River
 
 
 
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01.01.2010