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Hunderte neue Lebewesen am Great Barrier Reef  
  Forscher haben am Great Barrier Reef Hunderte bisher unbekannter Korallen und anderer Lebewesen entdeckt, unter anderem einen Flohkrebs mit einem Hinterbein wie eine Peitsche, das dreimal so groß war wie der Krebs selbst.  
Laut Studienleiter Julian Caley vom australischen Meeresinstitut (AIMS) waren die Ergebnisse völlig überraschend. Sie sind Teil einer Initiative von Wissenschaftlern aus mehr als 80 Ländern, die bis 2010 die Biodiversität der Meere dokumentieren wollen.
Tiere bevölkern Taucherparadies
 
Bild: John Huisman, Murdoch University

Ein Weihnachtsbaumwurm

Zur Überraschung der australischen Forscher bevölkern die Tiere teilweise viel besuchte Taucherparadiese unweit der Küste. Bis jetzt wurden die Meeresregionen in der Nähe der Inseln Lizard und Heron vor der Ostküste und am Nigaloo Reef in Nordwestaustralien aber noch nie so systematisch untersucht.

"Taucher sind seit langem von den unglaublich bunten Korallen und Fischen fasziniert, aber unsere Augen werden erst jetzt für die erstaunliche Fülle von anderen Lebewesen in diesem Lebensraum geöffnet", so Ron O'Dor, der die Studie über die Biodiversität des Meeres mit organisiert.
Artenreichtum
 
Bild: Gary Cranich, Queenslan Museum

Ein Federwurm

Die Wissenschaftler beobachteten unter anderm eine Cassiopeia-Qualle, die auf dem Rücken auf dem Meeresboden lag, damit die Algen in ihren Tentakeln Sonnenlicht für die Photosynthese tanken konnten, und neue Aasgeier des Meeres - eine Art Assel, die sich von totem Fisch ernährt oder sich wie der "Zungenbeißer" (Cymothoida) im Fischmaul einnistet und die Zunge wegfrisst.
Wichtige Daten zur Überprüfung der Biodiversität
 


Eine Rippenqualle

Insgesamt fanden die Forscher rund 150 neue weiche Korallenarten, mindestens eine neue Krebsart, krabbenähnliche Schalentiere mit besonders langen Greifern und neue Würmer.

Die Korallen seien durch die Versauerung und Erwärmung des Meeres, Umweltverschmutzung und Überfischung gefährdet. Das heißt, nur wenn die Biodiversität einmal erhoben wurde, kann man sie immer wieder überprüfen und die Folgen der Bedrohungen und mögliche Lösungen gefunden werden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 19.9.08]
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01.01.2010