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Leben in den Katakomben Roms entdeckt  
  In den unterirdischen Totengewölben von Rom gibt es bisher unbekanntes Leben: Forscher haben an den Wänden der Katakomben des Heiligen Callistus an der Via Appia Antica gleich zwei Bakterienarten entdeckt.  
Sie sollen nun näher untersucht werden, um aus den Ergebnissen neue Möglichkeiten zum Schutz von antiken Monumenten zu entwickeln, wie die britische Society for General Microbiology am Mittwoch mitteilte.
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Die Studie "Kribbella catacumbae sp. nov. and Kribbella sancticallisti sp. nov., isolated from whitish-grey patinas in the catacombs of St Callistus in Rome, Italy" ist im "International Journal of Systematic and Evolutionary Microbiology" (DOI 10.1099/ijs.0.65613-0) erschienen.
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Auf vermodernden Katakomben gefunden
"Solche Bakterien können oft Schaden anrichten", sagte Clara Urzi, Professorin der Universität Messina auf Sizilien. "Wir haben die beiden neuen Bakterienarten auf vermodernden Oberflächen der Katakomben gefunden, und wir glauben, sie haben zu der Zerstörung der Wände beigetragen."

Es handle sich um Bakterien aus der Gattung Kribbella, hieß es. Diese sei erst 1999 erstmals gefunden worden. Seither entdeckten Spezialisten Kribbella-Arten auf der ganzen Welt, darunter in Südafrika und in einer mittelalterlichen Mine in Deutschland. Die beiden neuen Spezies wurden auf die Namen Kribbella catacumbae und Kribbella sancticallisti getauft.
Mikro-Umfeld verändert Bakterien
Sie seien an zwei sehr nahe beieinander liegenden Orten in den Gräbern entdeckt worden: "Das zeigt, dass kleinste Veränderungen im Mikro-Umfeld zum Heranwachsen von verschiedenen Bakterien führen können", erklärte Urzi.

Die Callistus-Katakomben sind zwischen dem 2. und 4. Jahrhundert n. Chr. gebaut worden. Sie erstrecken sich über 15 Hektar und ihre Gänge erreichen auf mehreren Stockwerken eine Länge von 20 Kilometern. Vermutlich bis zu einer halben Million Christen, ein Dutzend Märtyrer und 16 Päpste wurden hier beigesetzt.

[science.ORF.at/APA/dpa, 25.9.08]
->   Clara Urzi
Mehr über Katakomben in science.ORF.at:
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01.01.2010