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Waren die Flugsaurier flugunfähig?  
  Untersuchungen eines japanischen Forschers wecken Zweifel an der These, die Flugsaurier seien einst die Herrscher der Lüfte gewesen. Womöglich waren sie schlichtweg zu schwer, um fliegen zu können.  
Sensoren im Gefieder
Katsufumi Sato von der Universität Tokyo hat das Flugverhalten von Vögeln mit Sensoren am lebenden Tier untersucht: Er brachte kleine Beschleunigungssmesser an den Flügeln von fünf Vogelarten an, darunter auch der größte seiner Klasse, der Wanderalbatros. Sato Analyse der beim Flug wirkenden Kräfte ergab ein Masselimit von maximal 40 Kilogramm.

Vögel, die schwerer sind, könnten seiner Meinung nach nicht dauerhaft in der Luft bleiben, sofern kein ausgesprochenes Segelflugwetter herrsche. Grund dafür sei das zu geringe Verhältnis von Muskelkraft und Körpermasse.
Kritik an Rückschluss
Der Wanderalbatros liegt mit rund 20 Kilogramm deutlich unterhalb dieses Grenzwertes, anders sieht es allerdings bei den urzeitlichen Pterosauriern aus: Manche ihrer Vertreter wogen eine Vierteltonne und disqualifizierten sich damit eigentlich für fliegerische Aktivitäten, sofern Satos Analyse tatsächlich zutrifft. Mike Habib von der Johns Hopkins Medical School in Baltimore hat da so seine Zweifel.

Der 40-Kilo-Greznwert sei problematisch, wenn man ihn auf Flugsaurier anwenden wolle, sagt er gegenüber dem "New Scientist" (4. Okt. 08, S. 10). Man müsse auch anatomische und physiologische Unterschiede berücksichtigen. Und nicht zuletzt hätten Pterosaurier vermutlich eine andere Flugtechnik gehabt, bei der sich die Haut an die jeweiligen Strömungsverhältnisse anpassen konnte.

Robert Czepel, science.ORF.at, 2.10.08
->   Flugsaurier - Wikipedia
->   New Scientist
 
 
 
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01.01.2010