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Systembiologie soll Medizin verbessern  
  Neue Medikamente könnte man mit Methoden der Systembiologie effizienter und günstiger entwickeln. Das meint ein in Österreich tätiger Forscher, der dazu einen Kommentar in "Nature" verfasst hat.  
Giulio Superti-Furga vom CeMM - Forschungszentrum für Molekulare Medizin GmbH der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Adriano Henney, Systembiologe beim Pharmakonzern AstraZeneca, wollen damit eine Diskussion über Kernfragen der Neuausrichtung medizinischer Forschung initiieren.
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Der Kommentar "A network solution" ist am 9.10.08 in "Nature" (Bd. 455, S. 730) erschienen.
->   Der Kommentar (kostenpflichtig)
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Komplexe, aber nicht undurchschaubare Systeme
Biologische Systeme sind anpassungsfähig. Sie haben die Fähigkeit, auf innere und äußere Reize differenziert zu reagieren. Viele medizinisch relevante Reaktionswege wurden bereits entschlüsselt, aber das Zusammenspiel und die vielfältigen Regulationsmechanismen zu verstehen, bleibt oft eine große Herausforderung.

"Biologische Systeme können extrem komplex sein, sie sind aber nicht prinzipiell undurchschaubar", meint Superti-Furga in einer Aussendung der ÖAW.
Neue Wege für die Medizin
Die noch junge wissenschaftliche Disziplin der Systembiologie sei bestrebt, einen Überblick über die vielfältigen Geschehnisse in einem Organismus zu erhalten. Zu diesem Zweck integriert sie Ergebnisse aus Biochemie, Genetik, Molekularbiologie - einschließlich mathematischer Modellierungen.

"Das mag den einen als 'Entzauberung' erscheinen, anderen als Hype, in der Tat aber eröffnet dieser Zugang für die Medizin neue Wege, Therapien und Diagnosemöglichkeiten zielgerichtet zu entwickeln", ist Giulio Superti-Furga optimistisch.

[science.ORF.at, 9.10.08]
->   Nature Network Group "Systems Biology for Drug Discovery"
->   CeMM - Forschungszentrum für Molekulare Medizin
 
 
 
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01.01.2010