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"Treffpunkt" von Dinosauriern gefunden  
  Auf einem Plateau zwischen Utah und Arizona stießen US-Forscher auf Tausende Fußabdrücke von Dinosauriern. Ein Wasserloch, das sich vor 190 Millionen Jahren dort befunden hat, dürfte sie angelockt haben.  
Bisher dachte man, dass es sich bei den Löchern um durch die Erosion entstandene Absenkungen handelt. Nun konnten die Geologen um Marjorie Chan und Winston Seiler von der University of Utah in Salt Lake City nachweisen, dass es sich um Spuren der Riesenechsen handelt.

Die Spuren seien so gut erhalten, weil der Sand der umgebenden Dünen den Platz bedeckte, dann versteinerte und durch Erosion nach und nach abgetragen wurde, heißt es in einer Aussendung.
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Die Studie "A Wet Interdune Dinosaur Trampled Surface in the Jurassic Navajo Sandstone, Coyote Buttes, Arizona: Rare Preservation of Multiple Track Types and Tail Traces" ist im Oktober 2008 im Journal "Palaios" erschienen (Band 23, Nr. 10, S. 700-710, DOI: 10.2110/palo.2007.p07-082r).
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Ungewöhnlich dicht und vielfältig
Bild: Nicole Miller
Winston Seiler bei einem Fußabdruck
Das etwa 3.000 Quadratmeter große "zertrampelte" Gebiet liegt im Paria-Canyon-Vermilion-Cliffs-Naturschutzgebiet. Mehrere Faktoren ließen die Forscher angesichts ihrer Entdeckung staunen:

Zum einen sind die Spuren laut Aussendung ungewöhnlich dicht gestreut (bis zu zwölf pro Quadratmeter), zum zweiten sind sie aber auch überraschend unterschiedlich.

Die Größe variiert zwischen 2,5 und 50 Zentimetern, bei manchen sind auch noch Spuren von Krallen oder Zehen zu sehen. Auch vier Schleifspuren von sechs Zentimeter breiten und bis zu 7,5 Meter langen Dinosaurierschwänzen haben die Forscher entdeckt.

Bisher wisse man von weniger als zwölf solchen Abdrücken weltweit, erklärt Seiler.
Vier Arten identifiziert: Eubrontes ...
Bild: Winston Seiler
Eine Eubrontes-Spur
Nachdem so viele unterschiedliche Spuren gefunden wurden, gehen Chan und Seiler davon aus, dass Jungtiere und Erwachsene verschiedener Arten regelmäßig den Platz aufgesucht haben.

Vier Arten konnten sie aufgrund der Abdrücke bereits identifizieren: Am häufigsten wurden Eubrontes-Spuren (25 bis 40 Zentimeter) gefunden. Sie stammen von aufrecht gehenden, zwischen 4,5 und sechs Meter großen Dinosauriern (Bild eines Fußabdrucks siehe rechts).
... Grallator, Sauropoden, Anchisauripus
Mit zehn bis 17 Zentimetern deutlich kleiner sind hingegen die dreizehigen Grallator-Spuren, die demgemäß auch von kleineren Tieren stammen.

Sauropoden waren die größten Dinosaurier vor Ort. Laut Seiler hinterließen die Tiere, die sich auf vier Füßen fortbewegten, deutlich rundere Spuren als die anderen Arten. Aufgrund der damit kombinierten Schwanzspuren schließt Geologe Seiler auf die pflanzenfressenden Sauropoden.

Als viertes konnten Spuren des Anchisauripus nachgewiesen werden, die in der Größe den Grallatoren ähnlich waren.

[science.ORF.at, 21.10.08]
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01.01.2010