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Steuert Dopamin das Temperament des Menschen?  
  Das Temperament jedes Menschen ist möglicherweise von der Konzentration eines einzelnen Botenstoffs im Gehirn abhängig. Der Nervenbotenstoff Dopamin beeinflusst die Aktivität der Gehirnstruktur Amygdala.  
Menschen mit einer höheren Dopamin-Konzentration in der Amygdala reagierten in der Untersuchung ängstlicher als Menschen mit einer geringeren Konzentration, wie eine Studie am Berliner Universitätsklinikum Charite um den Psychiater Andreas Heinz ergab.

Daraus schlussfolgert das Team, dass die Dopaminmenge im Gehirn wahrscheinlich darüber entscheidet, ob ein Mensch eher ruhig und gelassen ist - oder ängstlich und gestresst reagiert.
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Die Studie "Dopamine in amygdala gates limbic processing of aversive stimuli in humans" ist am 2. November 2008 online in "Nature Neuroscience" erschienen (doi:10.1038/nn.2222).
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Fotos von Unfall oder Überfall
Die Wissenschaftler zeigten den Studienteilnehmern Bilder mit positiven und negativen Reizen. Dazu gehörten beispielsweise Fotos von einem Autounfall oder einem Raubüberfall. Parallel dazu maßen die Forscher die Aktivität der Amygdala. Sie ist im Wesentlichen für die Entstehung von Angst verantwortlich.
Mehr Dopamin, mehr Angst
"Je höher die Dopamin-Konzentration in der Amygdala war, desto stärker reagierte diese auf negative Reize wie Bilder von einem Autounfall", erklärte der erste Autor des Beitrags, Thorsten Kienast. Je stärker jedoch die Amygdala reagierte, desto ängstlicher reagierten die jeweiligen Menschen.

"Die Dopaminmenge ist bei jedem Menschen unterschiedlich", so Kienast. Wer also relativ viel dieses Botenstoffes im Gehirn habe, reagiere auf bestimmte Reize vermutlich generell ängstlicher als andere.
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Botenstoff des Nervensystems
Dopamin ist ein Botenstoff des Nervensystems, der die Nervenzellen erregt oder hemmt. Dopamin wird auch als "Glückshormon" bezeichnet, da es an der Entstehung von Glücksgefühlen beteiligt ist.Der Botenstoff spielt aber auch eine Schlüsselrolle bei der Parkinsonschen Krankheit: Ist zu wenig Dopamin in einigen Bereichen des Gehirns vorhanden, wird die Signalübertragung zwischen den Nervenzellen gestört, so dass Menschen die Kontrolle über ihre Muskeln verlieren.
->   Mehr über Dopamin (Wikipedia)
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Weniger Dopamin im Alter?
Ob sich die Dopaminkonzentration jedes Menschen im Laufe des Lebens verändert, ist laut Kienast noch unklar. Möglicherweise sinkt sie im Alter.

"Das wiederum könnte erklären, warum ältere Menschen allgemein als ruhiger und weiser gelten", sagte der 40-Jährige. Das müsse aber erst noch genauer erforscht werden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 3.11.08]
->   Andreas Heinz
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01.01.2010