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Mögliches Aids-Gel scheitert an Pharmaindustrie  
  Genfer Forscher haben eine Substanz entdeckt, die Frauen als Gel gegen eine HIV-Infektion schützen könnte. Sie sei billig herzustellen, leicht anzuwenden und effizient, würde die Pharmaindustrie aber nicht interessieren.  
Es müssten die noch notwendigen klinischen Tests für das Vaginalgel durchgeführt werden, dazu bräuchte es aber finanzielle Unterstützung von Pharmakonzernen, so die Forscher der Universität Genf.

"Die potenziellen Konsumenten eines Medikaments gegen HIV sind die ärmsten Menschen dieses Planeten", sagte Wirkstoff-Entwickler Olivier Hartley von der Abteilung strukturelle Biologie und Bioinformatik der medizinischen Fakultät gegenüber der dpa. "Die Kaufkraft dieser Menschen ist gering, deshalb ist die Industrie nicht interessiert."
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Die Studie " Highly potent, fully recombinant anti-HIV chemokines: Reengineering a low-cost microbicide" wird zwischen 10. und 15. November 2008 im US-Fachjournal "PNAS" veröffentlicht (Bd. 105, S. 17706, DOI 10.1073 pnas.0805098105).
->   Zur Studie (erst nach Erscheinen online)
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Molekül zur Anwendung als Gel gefunden
Mit dem in Genf entwickelten Gel hätten Frauen ein Mittel, um sich selbst, unabhängig vom Mann, aktiv zu schützen, sagte Hartley. Ein großer Teil der nötigen Untersuchungen wurde bereits am medizinischen Institut in Genf unternommen.

So wurde ein Anti-HIV-Mikrobizid entwickelt, dass die Übertragung des Virus beim Affen nachweislich verhinderte, sich jedoch als sehr teuer in der Herstellung erwies.

Das Team um Olivier Hartley forschte weiter und entdeckte ein ähnliches Molekül, das nur einen Bruchteil des ersten kosten würde. Eben jenes Molekül mit dem Namen 5P12-RANTES, das sich zur Anwendung in einem Gel eignet.
Wirkung beim Menschen noch nicht klar
Die Forschungsgruppe der Universität versucht nun, private Stiftungen und Regierungen für das Projekt zu gewinnen, um die Tests zu finanzieren. Nicht klar ist, ob die Substanz bei einer tatsächlichen Anwendung am Menschen Wirkung zeigen würde.

In der Vergangenheit hatten einige Anti-HIV-Mikrobizide im Labor vielversprechende Ergebnisse erbracht, versagten dann aber bei Studien an Menschen.
Kondom oft sozial nicht akzeptiert
Die Zahl der im Jahr 2007 neu mit HIV Infizierten beträgt nach Schätzungen des Aids-Bekämpfungsprogramms der Vereinten Nationen UNAIDS 2,5 Millionen. Weltweit lebten im vergangenen Jahr mehr als 33 Millionen Menschen mit dem Virus.

Etwa 95 Prozent der Infizierten befinden sich in den Entwicklungsländern und haben keinen Zugang zu Prävention und Behandlung von HIV und AIDS. Medikamente sind teuer, das Kondom wird sozial oft nicht akzeptiert.

[science.ORF.at/APA/dpa, 11.11.08]
->   Das Stichwort "Aids" im science.ORF.at-Archiv
 
 
 
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01.01.2010