News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Tödliche Chemotherapie  
  Eine britische Gesundheitsbehörde kritisiert in einem aktuellen Bericht: Die Chemotherapie wird zu bedenkenlos eingesetzt, Patienten sterben oft nicht am Krebs, sondern an der vermeintlichen Therapie.  
Jede vierte Behandlung schädlich
600 Todesfälle von Krebspatienten hat die "National Confidential Enquiry into Patient Outcome and Death" genauer untersucht, in 27 Prozent der Fälle habe die Chemotherapie einen negativen Effekt gehabt, heißt es in dem Bericht. Hier habe die Behandlung mit aggressiven Substanzen entweder den Tod beschleunigt - oder ihn sogar ausgelöst.

Diese Zahlen gelten allerdings nicht für normale, sondern für schwer kranke Krebspatienten, bei denen die Therapie vor allem zur Stabilisierung des Krankheitsbildes eingesetzt wurde.

Dennoch löst der Bericht einige Unruhe in Fachkreisen aus. Der britische Onkologe Mike Richards sagte gegenüber der BBC, er sei angesichts der neuen Daten "sehr besorgt". Diana Mort, eine Co-Autorin der Studie, meinte, Ärzte sollten in Hinkunft vorsichtiger bei der Verschreibung von Chemotherapie für schwer kranke Patienten sein. "Patienten müssen sich sowohl der Risiken und Nebenwirkungen der Chemotherapie als auch ihrer Vorteile bewusst sein ".

[science.ORF.at, 13.11.08]
->   Systemic Anti-Cancer Therapy: For better, for worse?
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010