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Kalifornier übten für großes Erdbeben  
  Kalifornier haben am Donnerstag den Ernstfall geprobt: Die Notfalldienste im Großraum Los Angeles spielten ein Katastrophenszenario mit einem Erdbeben der Stärke 7,8 durch.  
Mehr als fünf Millionen Bürger hatten sich vorab für den "Great Southern California ShakeOut" registrieren lassen.

An der größten Erdbebenübung in der Geschichte der USA nahmen nach Angaben der Organisatoren zudem mehr als 5000 Mitarbeiter von Rettungsdiensten und Behörden teil.
Vorbereitung auf den Ernstfall
Bei der Übung in Schulen, Universitäten, Büros und öffentlichen Einrichtungen wurden die Menschen angewiesen, wie bei einem richtigen Erdbeben, in Deckung zu gehen und beispielsweise unter Tischen Schutz zu suchen. Notdienste simulierten sofortige Hilfsmaßnahmen.

Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger wurde nach Angaben seines Büros per Hubschrauber zu einer Einsatzzentrale geflogen, um von dort den Ablauf der Übung zu beobachten.

"Wir müssen auf den Ernstfall vorbereitet sein", sagte Schwarzenegger. Er rief die Bürger dazu auf, Wasser- und Lebensmittelvorräte anzulegen und einen Notfallplan mit Familie und Freunden bereit zu haben.
1.800 Tote werden befürchtet
Bei einem echten Beben der Stärke 7,8 in Südkalifornien entlang der San Andreas-Verwerfung könnten nach Einschätzung von Wissenschaftlern 1.800 Menschen ums Leben kommen und mehr als 53.000 Menschen verletzt werden. Der Sachschaden wurde mit mehr als 200 Milliarden Dollar (156 Milliarden Euro) veranschlagt.
Letztes schweres Beben vor 14 Jahren
"Dies ist unsere Variante des großen Bebens in San Francisco im Jahr 1906", sagte Lucy Jones, Seismologin der Behörde U.S. Geological Survey. Das letzte schwere Beben in Südkalifornien mit tödlichen Folgen liegt 14 Jahre zurück.

Bei dem Northridge-Beben im Januar 1994 mit einer Stärke von 6,7 starben 57 Menschen. Es entstand ein Milliardenschaden. Fünf Jahre zuvor waren bei einem Erdbeben der Stärke 6,9 in San Francisco 67 Menschen getötet und mehr als 3000 verletzt worden.
Los Angeles besonders gefährdet
Nach einer im April veröffentlichten Studie soll Kalifornien in den kommenden 30 Jahren mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit von einem schweren Beben der Stärke 6,7 oder mehr erschüttert werden.

Eine noch schwerere Erschütterung der Stärke 7,5 oder mehr sei zu 46 Prozent wahrscheinlich, hieß es. Der Großraum Los Angeles ist nach den Berechnungen der Seismologen mehr gefährdet als die Region um San Francisco im Norden des Staates.

[science.ORF.at/dpa, 14.11.08]
->   Great Southern California ShakeOut
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01.01.2010