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Deutsche Städte: Arm und Reich bleibt unter sich  
  In deutschen Großstädten leben arme und wohlhabende Menschen nach einer Studie der Universität Köln zunehmend getrennt voneinander. Soziale Schichten bleiben demnach immer mehr unter sich.  
Das zeige ein Vergleich statistischer Daten aus den Jahren 1990 und 2005, sagte der Leiter der Untersuchung, der Soziologe Jürgen Friedrichs. "Das ist eine unselige Entwicklung", sagte er. "Der Effekt von sichtbarer Armut in einem bestimmten Gebiet verstärkt sich."
Negative Rollenbilder werden bestätigt
US-Studien hätten ergeben, dass dadurch negative Rollenvorbilder bestätigt würden. Schüler würden viele Gleichaltrige sehen, die die Schule schwänzen, oder öfter Kriminalität und Drogenhandel beobachten.

"Es geht auch bei uns in eine US-Richtung", sagte Friedrichs. Die Entwicklung gelte auch für reiche Städte wie München und Hamburg. "Die Wirtschaftskraft einer Stadt führt nicht automatisch zu geringeren Anteilen von Armen und einer geringeren räumlichen Absonderung."
Deutsche und Ausländer weniger getrennt
Dagegen hat die Trennung zwischen Deutschen und Ausländern den Angaben zufolge abgenommen. Weniger Deutsche als früher würden aus Vierteln mit relativ hohem Ausländeranteil wegziehen.

Möglicherweise fänden es heute mehr Deutsche als früher attraktiv, mit Einwanderern zusammenzuleben, sagte Friedrichs. "Wir denken auch, dass Ausländer inzwischen mehr Möglichkeiten haben, sich auch anderswo anzusiedeln."

[science.ORF.at/dpa, 25.11.08]
->   Jürgen Friedrichs
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01.01.2010