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Down-Syndrom im Mutterleib behandelbar  
  Kindern mit Down-Syndrom könnte in Zukunft durch eine Behandlung im Mutterleib geholfen werden. Erste Versuche an Mäusen zeigen jedenfalls, dass sich manche Entwicklungsstörungen beheben lassen.  
Zusatzchromosom macht Probleme
Menschen mit Down-Syndrom besitzen eine zusätzliche Ausgabe des Chromosoms 21. Dadurch stellen sich einige Probleme ein, wie etwa eine verzögerte Entwicklung der Sinne und der Bewegungsabläufe, in späteren Lebensjahren können auch Alzheimer-ähnliche Symptome auftreten.

Versuche an Mäusen haben gezeigt, das man diese Defizite durch die Hemmung des Botenstoffes GABA mildern kann, gleichwohl suchen Forscher nach einer Therapie, die noch früher - idealerweise bereits im Mutterleib - ansetzt.
Proteine schützen Nervenzellen
Auf diese Weise könnten etwa durch das Down-Syndrom gestörte Nervenzellen repariert werden, wie eine Studie aus dem Jahr 2007 nahelegte. Damals kultivierten US-Forscher Neuronen von Personen mit Down-Syndrom und behandelten sie mit zwei schützenden Proteinsegmenten namens NAP und SAL, die normalerweise von gesunden Gliazellen (das sind Schutz- und Ernährungszellen im Nervensystem) hergestellt werden.

Ein Team um Catherine Spong von den National Institutes of Health hat diesen Ansatz nun übernommen und erstmals an Mäusen mit einer ähnlichen Trisomie (drei 16er Chromosomen) ausprobiert. Das Ergebnis: Die ansonsten auftretenden Entwicklungsstörungen wurden zumindest teilweise behoben, die Jungtiere lernten im gleichen Alter zu greifen und auf Berührungen zu reagieren wie gesunde Mäuse (Obstetrics and Gynecology, Bd. 112, S. 1242). Nun muss geklärt werden, ob diese Therapieform auch beim Menschen funktionieren könnte.

[science.ORF.at, 27.11.08]
->   Catherine Spong
->   Down-Syndrom - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010