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Jüdische und maurische Wurzeln der Iberer  
  Rund ein Drittel der Spanier und Portugiesen hat einer Studie zufolge jüdische oder muslimische Wurzeln. Das fand ein internationales Forscherteam anhand von DNA-Proben heraus.  
Dabei zeigte sich, dass in den beiden stark katholisch geprägten Ländern knapp elf Prozent der Männer von nordafrikanischen Mauren und fast 20 Prozent von sephardischen Juden abstammt.
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Die Studie "The Genetic Legacy of Religious Diversity and Intolerance: Paternal Lineages of Christians, Jews, and Muslims in the Iberian Peninsula." von Adams et al. ist im "American Journal of Human Genetics" (Bd. 83, 12. Dezember 2008) erschienen.
->   American Journal of Human Genetics
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Großer Einfluss in der Geschichte Spaniens
Für die Studie hatten die Forscher aus Großbritannien und Spanien das nur bei Männern vorkommende Y-Chromosom von 1.140 Bewohnern der Iberischen Halbinsel und der Balearen-Inseln untersucht.

Das Ergebnis belegt den großen Einfluss von Juden und Mauren in der Geschichte Spaniens und Portugals. Die Sephardim lebten bereits vor der römischen Besatzung auf der Iberischen Halbinsel, die bis 1492 fast 800 Jahre lang unter arabischer Herrschaft stand.

Diese kulturelle Blütezeit endete mit der Vertreibung der Juden und Mauren unter den Katholischen Königen Ferdinand und Isabella im 15. Jahrhundert. Die Studie zeigt, dass viele von ihnen gezwungenermaßen ihren Glauben wechselten, um auf der Iberischen Halbinsel bleiben zu können.

[science.ORF.at/APA/dpa, 5.12.08]
 
 
 
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01.01.2010