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Wien fördert Schnittstelle "Wissenschaft und Kunst"  
  Die Stadt Wien hat am Dienstag ein neues Förderprogramm an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst vorgestellt: das "Wiener Impulsprogramm für Geistes-, Sozial-und Kulturwissenschaften".  
In den kommenden vier Jahren sollen dabei 1,4 Millionen Euro in sieben Projektgruppen fließen.
"An Traditionen anknüpfen"
Sigmund Freud, Marie Jahoda oder Otto Neurath - die Stadt Wien bemüht große Namen der Vergangenheit, um bei einer Pressekonferenz die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften der Gegenwart zu bewerben.

Mit dem neuen Forschungsförderungsprogramm "Art(s) & Sciences" will man an große intellektuelle Traditionen anknüpfen, heißt es.

Sieben experimentelle Forschungsvorhaben werden nun gefördert - fünf Projekte (bei denen Wiener Forschungseinrichtungen jeweils Projektpartnerinstitutionen im Ausland einbinden) und zwei Fellowships (ein Philosoph aus Karlsruhe bzw. eine Basler Wissenschaftsforscherin) werden dazu nach Wien geholt.
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Sieben Projekte bewilligt
Das Impulsprogramm für Geistes-, Sozial-und Kulturwissenschaften wurde auf Initiative des Wiener Kultur- und Wissenschaftsstadtrates Andreas Mailath-Pokorny ins Leben gerufen und wird nun vom Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds WWTF durchgeführt. Das Motto der ersten Ausschreibung lautet "Art(s) & Sciences". Insgesamt sind dafür 54 Förderansuchen gestellt worden - sieben Projekte wurden bewilligt.
->   WWTF-Call für "Art(s) & Sciences"
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"Art(s) & Sciences"
Das Förderprogramm "Art(s) & Sciences" umfasst 1,4 Millionen Euro und läuft maximal vier Jahre. Ein gefördertes Projekt widmet sich beispielsweise der Darstellung Wiens in Filmen; ein anderes interdisziplinäres Projekt erforscht die Kunst am Körper im Rahmen der plastischen Chirurgie; ein drittes Beispiel: die Bedeutung von Wittgensteins Philosophie für Kunst und Wissenschaft.

"Es geht bei den geförderten Projekten darum, zu verstehen, wie sich mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auch Kunstproduktion und Wissenschaftsproduktion verändert. Was können die Künstler von den Wissenschaftlern lernen und umgekehrt? Die Herangehensweisen sind sehr unterschiedlich", sagt Michael Stampfer vom WWTF.
Beispiel 1: Film.Stadt.Wien
Das Projekt mit dem Titel "Film.Stadt.Wien: A transdisciplinary exploration of Vienna as a cinematic city" widmet sich laut Kurzdarstellung den "vielfältigen Beziehungen zwischen Stadt und Film": Wie wird Wien in Filmen dargestellt und welches Verhältnis von Stadt und Urbanität in Wien wird über Filme transportiert?

Untersucht werden nicht-kommerzielle Filme (Dokumentarfilme, Amateurfilme, Avantgardefilme) aus dem Archiv des Österreichischen Filmmuseums.

Kulturwissenschaftler und Künstler betreiben gemeinsame Forschung mit seltenen Archivmaterialien. Das Projekt wird vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte und Gesellschaft geleitet, ProjektpartnerInnen sind das Österreichische Filmmuseum sowie zwei freischaffende Künstler und Kuratoren.
Beispiel 2: Medizinische Körper Kunst
Das Projekt mit dem Titel "Surgical Wrappings - Chirurgische Tücher" widmet sich laut WWTF der Schnittstelle von Kunst und Medizin, die einer kultur- und sozialwissenschaftlichen Betrachtung unterzogen werde.

Kern des Projekts sei das "Operationstheater der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie bzw. Ver- und Enthüllungen im Zuge des Operierens als Kunst im Lichte der Kunst am Körper".

Das Projekt ist an der Medizinischen Universität Wien angesiedelt und bindet eine Künstlerin ein.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 16.12.08
->   Ludwig-Boltzmann-Institut für Geschichte und Gesellschaft
->   Film.Stadt.Wien (Österreichisches Filmmuseum)
->   Medizinische Universität Wien, Plastische und rekonstruktive Chirurgie
->   Galerie Artium ed Arte
 
 
 
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01.01.2010