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Parasit manipuliert Hirnstoffwechsel  
  Wie gelangt ein Parasit vom Zwischen- in den Endwirt? Am besten, indem ersterer von letzterem gefressen wird. Genau das erreicht ein Saugwurm durch eine äußerst gewiefte Strategie im Hirn von Fischen.  
Transmitter blockieren Stress
Der Trematode Euhaplorchis californiensis wandert ins Hirn von Zahnkärpflingen, seinen Zwischenwirten, und manipuliert dort offenbar deren Verhalten. Diese verlieren daraufhin jede Vorsicht und schwimmen häufig an der Wasseroberfläche. Das lockt wiederum Wattvögel an, die Endwirte des Saugwurms: Sie fressen die fahrlässigen Fische und der Fortpflanzungszyklus kann von neuem beginnen.

Ein Team um Jenny Shaw von der University of California in Santa Barbara weist nun nach: Das auffällige Verhalten geht mit einer von den Parasiten ausgelösten Änderung des Hirnstoffwechsels einher. Im Hypothalamus infizierter Fische ist der Dopaminlevel erhöht, der Serotoninlevel im Hippocampus hingegen niedriger (Proceedings of the Royal Society B, doi: 10.1098/rspb.2008.1597). Das dürfte die Fische immun gegen natürlichen Stress machen.

[science.ORF.at, 17.12.08]
->   Proceedings of the Royal Society B
->   Jenny Shaw
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01.01.2010