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Schwarze Löcher wuchsen vor Galaxien  
  Es ist das Henne-Ei-Problem der Astronomen: Was war zuerst da - Schwarze Löcher oder die sie umgebenden Sterne? Eine Studie zeigt nun: Offenbar entstanden die Schwarzen Löcher zuerst.  
Konstantes Masserverhältnis
Im Zentrum von Galaxien sitzt sehr häufig ein Schwarzes Loch und zwischen beiden gibt es offenbar eine recht stabile Beziehung. Die Masse der Sterne ist, wie Astronomen herausgefunden haben, rund tausend Mal größer als jene des korrespondierenden Schwarzen Loches. "Dieses konstante Verhältnis legt nahe, dass sich die beiden in ihrem Wachstum beeinflussen", sagt Dominik Riechers vom Caltech beim aktuellen Treffen der American Astronomical Society. "Die große Frage war bisher, ob sie gemeinsam wachsen oder ob einer der beiden zuvor da ist."
Frühe Ausnahme der Regel
Messungen mit dem Very Large Array, einem Radioteleskop, legen nun nahe, dass letzteres der Fall ist. Fabian Walter vom Max-Planck Institut für Radioastronomie hat mit seinen Kollegen nach uralten Spuren von Galaxien Ausschau gehalten - und wurde fündig:

"Wir haben die Masse von Schwarzen Löchern und der Materie in ihrer Umgebung gemessen - und zwar in dem Zustand, in dem sie sich innerhalb der ersten Jahrmilliarde nach dem Urknall befunden haben. Die Messungen zeigen, dass das konstante Masseverhältnis im jungen Universum nicht gilt. Die Schwarzen Löcher in diesen jungen Galaxien sind, relativ gesehen, viel zu schwer. Das legt nahe, dass die Schwarzen Löcher früher gewachsen sind."

[science.ORF.at, 8.1.09]
->   American Astronomical Society
->   Very Large Array
->   Schwarzes Loch - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010