News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Craig Venter: Gen-Transparenz in zehn Jahren  
  Der US-amerikanische Genforscher Craig Venter prognostiziert in einem Interview mit dem "Zeit-Magazin": In zehn Jahren werde es ganz normal sein, dass Menschen ihre eigene Gensequenz kennen.  
Alzheimerrisiko im Erbgut
Vor den eigenen Genen müsse niemand Angst haben, sagt Venter, der - ebenso wie der Co-Entdecker der DNA-Doppelhelix, James Watson - von sich behauptet, als erster Mensch sein eigenes Erbgut veröffentlicht zu haben. Den Gendaten zufolge besitzt Venter ein erhöhtes Risiko für eine Alzheimererkrankung. Das beunruhige ihn aber nur wenig:

"Meine Tante väterlicherseits, die gerade 80 wurde, hat denselben Genfaktor und kein Alzheimer, ebenso wenig kommt diese Krankheit aufseiten meiner Mutter vor. Vielleicht gibt es andere Gene, die diese Risikogene unterdrücken. Hinzu kommen die Umwelteinflüsse. Wenn Sie geistig rege sind, ist Ihr Alzheimerrisiko weitaus geringer. Dasselbe sollten die Medikamente bewirken, die ich in Kenntnis meiner Gendaten vorsorglich schlucke."
Der Mensch spielt Gott? "Dumme Kritik"
Venter sagt, man müsse "das Erbgut von vielleicht zehntausend Menschen sequenzieren", um zu wissen, welche Einflüsse Gene und Umwelt auf den Menschen ausüben. Sein eigenes Institut werde binnen eines Jahres zehn Genome sequenzieren - und dazu "Intelligenz, Charakterzüge, Lebens- und Krankheitsgeschichte, aber auch die Eigenheiten des Stoffwechsels" der Menschen dokumentieren.

In dem Interview wehrt sich der 62-Jährige gegen Kritik, er wolle Gott spielen: "Das ist eine dumme Kritik (...). Schon bei der ersten Herztransplantation, sogar als die Antibiotika aufkamen, mussten Forscher sich mit diesem Vorwurf herumschlagen."

[science.ORF.at/dpa, 8.1.09]
->   Zeit-Magazin: "Wir waren sehr naiv"
->   Craig Venter - Wikipedia
->   Mehr zu Craig Venter in science.ORF.at
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010