News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Giftstoffe reisen um die Welt  
  Schadstoffe legen einer Studie zufolge beachtliche Distanzen zurück: In den Alpen finden sich schwer abbaubare Giftstoffe, die außerhalb Europas emittiert wurden, berichtete das Umweltbundesamt.  
Zu den untersuchten Substanzen zählen etwa Dioxine oder in Europa lange nicht mehr verwendete Pestizide wie krebserregende Kohlenwasserstoffe oder DDT, das im Gebirge bis zu zehnmal höheren Konzentrationen als am Talboden nachgewiesen wurde. Diese Stoffe entfalten ihre schädliche Wirkung bereits in geringen Konzentrationen und gelten aufgrund ihrer Langlebigkeit als besonders problematisch.
Herkunft ungewiss
Wo genau die Schadstoffe emittiert wurden, könne man anhand der Messungen nicht feststellen, sagt Peter Weiss vom Umweltbundesamt im Gespräch mit science.ORF.at. Was DDT betrifft, seien etwa drei Quellen wahrscheinlich. Erstens werde das Insektizid noch in Malariaregionen eingesetzt, zweitens könne es in bereits belasteten Böden anderer Länder verdampft und nach Europa verfrachtet worden sein. Und nicht zuletzt könne die Quelle auch in Norditalien liegen. Dort sei nämlich vor einigen Jahren DDT aus einer Fabrik ausgetreten und in einen See gelangt.

Die Studie zeigte allerdings auch, dass sich Maßnahmen zur Verringerung der Gifte bezahlt machen: Bei Dioxinen etwa wurde eine mehr als zehnmal geringere Konzentration in den Nadeln festgestellt als noch vor zehn Jahren.
Alpen als Schadstoffsenke
Die Alpen bilden eine Barriere bei der sogenannten Verfrachtung von Luftschadstoffen. Durch die Höhe der Gebirgszüge bleiben schwer abbaubare organische Schadstoffe, sogenannte POPs, in den Bergen hängen und lagern sich ab. Die Kälte der hochgelegenen Gebiete sorgt außerdem dafür, dass sich diese Schadstoffe dort besonders anreichern.

Daneben gibt es laut Studie auch durch lokale Quellen hausgemachte Belastungen im Alpenraum. Höhere Konzentrationen an den tiefstgelegenen Standorten bzw. in mittleren Höhen bei anderen untersuchten POPs lassen den Einfluss regionaler Ursachen wie Hausbrand und Verkehr vermuten.

[science.ORF.at/APA, 21.1.09]
...
Das entsprechende Forschungsprojekt namens "MONARPOP" wurde vom Österreichischen Umweltministerium und Umweltbundesamt mit 13 Institutionen aus Deutschland, Italien, Schweiz und Slowenien durchgeführt. Insgesamt wurden an 40 Waldstandorten und sieben Höhengradienten Pflanzen- und Bodenproben sowie an drei Berggipfeln Luft- und Depositionsproben gezogen.
->   MONARPOP
...
->   Mitteilung des Umweltbundesamtes
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010