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Asteroid drehte den Mond um  
  Der Mond zeigt der Erde bekanntlich immer die gleiche Seite. Aber das war womöglich nicht immer so. Französische Astronomen behaupten: Früher hat er uns seine heutige Rückseite zugewandt.  
Halbdrehung vor 3,9 Mrd. Jahren
Mark Wieczorek and Matthieu Le Feuvre vom Institut de Physique du Globe de Paris haben die Krater auf der Mond genauer analysiert und dabei ein durchaus überraschendes Detail entdeckt. An sich sollte man erwarten, dass die Westseite des Mondes (aus Perspektive der Erde) deutlich mehr Krater aufweist als die östliche.

Aus dem einfachen Grund, weil erstere in die Orbitrichtung des Erdtrabanten weist und daher mehr Treffer durch Felsbrocken und dergleichen abbekommen müsste. Im Prinzip ein ähnlicher Effekt wie die Tatsache, dass die Frontscheibe eines Autos bei Regen eher nass wird als dessen Heckscheibe. Die Erwartung wurde bestätigt, berichten Wieczorek und Le Feuvre im Fachblatt "Icarus" (Abstract), allerdings nur bei Kratern jüngeren Datums.

Was wirklich alte Spuren kosmischer Bombardements betrifft, war es genau umgekehrt, sprich: Es fanden sich mehr Krater auf der Ostseite. Das spricht dafür, dass dereinst ein Asteroideneinschlag den Mond um 180 Grad gedreht hat - vermutlich vor rund vor 3,9 Milliarden Jahren.

Robert Czepel, science.ORF.at, 22.1.09
->   Mark Wieczorek
 
 
 
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01.01.2010