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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Alarmierendes Waldsterben in den USA  
  An der Westküste der USA sterben die Wälder mit alarmierender Geschwindigkeit. In nur wenigen Jahrzehnten hat sich die Sterberate der Bäume mehr als verdoppelt.  
Die entscheidenden Faktoren dafür sind Klimaerwärmung und Trockenstress. Das sind die Ergebnisse einer in den 1970er Jahren begonnenen umfangreichen US-Studie.

Die Untersuchung an über 200 Jahre alten Baumbeständen erstreckte sich über die Westküstenstaaten bis in die kanadische Provinz British Columbia hinein, umfasste aber auch weiter im Land liegende US-Staaten wie Colorado.
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Ihre Studie "Widespread Increase of Tree Mortality Rates in the Western United States" ist am 23.1.09 in "Science" (Bd. 323, S. 521) erschienen.
->   Abstract der Studie
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Gleicher Trend bei Nadel- und Laubbäumen
 
Bild: P.v. Mantgem/G.A. Pearson/J. Waskiewicz

Gelb-Kiefern in einem Nationalpark in Arizona: links 1938, rechts aufgenommen im Jahr 2000. Die aktuelle Studie hat allerdings die vergangenen drei Jahrzehnte untersucht.

Das Baumsterben wurde gleichermaßen bei Nadel- und Laubbäumen, bei jüngeren und älteren Bäumen in niedrigeren und höheren Lagen beobachtet. Die Untersuchung ist eine der umfassendsten Analysen der Sterberate in Wäldern der gemäßigten Klimazone.

Ein Großteil der Bevölkerung in Nordamerika, Europa und Teilen von China und Russlands lebten in dieser Zone, daher seien die Vorgänge in diesen Wäldern von wichtiger globaler Bedeutung, sagte der Forstbiologe Jerry Franklin von der Universität in Washington.
Rückkoppelung: Mehr Wärme, weniger Bäume
Besonders stark betroffen ist der amerikanische Nordwesten, wo sich die Sterberate in Nadelwäldern in 17 Jahren verdoppelt hat, verglichen mit einer Zeitspanne von 25 Jahren in Kalifornien.

Mark Harmon, Professor für Wald-Ökologie an der Oregon State University, warnt vor einer folgenschweren "Rückkopplungsschleife".

Durch das Baumsterben nimmt die Waldsubstanz ab, weniger Kohlendioxid wird aufgenommen, mehr Treibhausgase gehen in die Atmosphäre und das führt wiederum zu höheren Temperaturen.

[science.ORF.at/dpa, 22.1.09]
->   Phillip van Mantgem, U.S. Geological Survey
->   Mark Harmon, Oregon State University
 
 
 
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01.01.2010