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Muscheln sollen billige Aids-Arznei liefern  
  Zunehmend suchen Wissenschaftler nach dem in der Natur liegenden pharmazeutischen Potenzial zur Bekämpfung schwerer Krankheiten. Indische Wissenschafter wollen jetzt mit Hilfe von Muscheln ein preiswertes Aids-Medikament entwickeln.  
Wie Anil Chatterji vom Nationalen Ozeanographischen Institut im westindischen Bundesstaat Goa mitteilte, zeigten zehnjährige Forschungen mit Muscheln, dass die Schalentiere nicht nur eine Quelle für billige Proteine seien, sondern auch den Grundstoff für ein wirkungsvolles Medikament gegen die Immunschwächekrankheit liefern könnten. Deshalb sei bereits im März ein US-Patent beantragt worden.
Wirkstoffe für Anti-HIV-Medikamente
Die Wissenschafter hoffen, aus Hydrolyse-Stoffen der grünen und braunen Muscheln (Perna virdis und Perna indica) Wirkstoffe für Anti-HIV- und Anti-Retrovirus-Medikamente gewinnen zu können. Da die Muscheln in großer Menge vorkommen und zudem leicht gezüchtet werden könnten, sei der Grundstoff leicht verfügbar und damit ein billigeres Medikament möglich.

Derzeit kosten Behandlungen mit Aids-Medikamenten zwischen 10.000 bis 15.000 Dollar (11.707 Euro/161.090 S bis 17.560 Euro/241.635 S) im Jahr. In Indien lebten Mitte 1998 nach Angaben des Gesundheitsministeriums 3,5 Millionen HIV-infizierte Menschen. Inoffizielle Schätzungen gehen von rund fünf Millionen aus.

(APA/AFP/red)
->   National Oceanographic Institute
 
 
 
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01.01.2010