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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Kaiserpinguine vom Klimawandel bedroht  
  Kaiserpinguine könnten schon im Jahr 2100 vom Aussterben bedroht sein, falls das antarktische See-Eis entsprechend den aktuellen Vorhersagen abschmilzt. Das zeigt eine aktuelle internationale Studie.  
Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit, dass der Bestand der Kaiserpinguine (Aptenodytes forsteri) bis zum Ende dieses Jahrhunderts um mindestens 95 Prozent abnimmt, bei beinahe 40 Prozent.
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Die Studie "Demographic models and IPCC climate projections predict the decline of an emperor penguin population" by Stephanie Jenouvrier ist in der aktuellen Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (Bd. 106, 27. Jänner 2009, DOI: 10.1073/pnas.0806638106) erschienen.
->   Studie
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Drastisch verringertes Wachstum
Die Forschergruppe um Stéphanie Jenouvrier von der amerikanischen Woods Hole Oceanographic Institution nutzte für ihre Prognose eine Bestandsaufnahme der Kaiserpinguine im antarktischen Adelieland in den Jahren 1962 bis 2005.

Sie stellten fest, dass häufige Warmwetterphasen das Wachstum der Pinguinpopulation dramatisch verringerten. Diesen Zusammenhang übertrugen sie auf die Vorhersagen des Weltklimaratens (IPCC).

Nimmt der Packeisgürtel um die Antarktis gemäß dieser Vorhersagen ab, so werden im Jahr 2100 von den aktuell 6.000 nur mehr etwa 400 brütende Paare des größten aller Pinguine übrig sein, errechneten die Forscher.
Geringe Anpassungsfähigkeit
Kaiserpinguine - bekannt für ihre langen Wanderungen zwischen Brut- und Nahrungsplätzen - nutzen das geschlossene See-Eis zur Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen. Zur Nahrungssuche begeben sie sich an die Packeisgrenze.

Ein frühes Aufbrechen oder völliges Fehlen des Eises würde die Fortpflanzungsraten dramatisch senken und den Pinguinen ihre Nahrungsgrundlage entziehen.

Der einzige Ausweg für die flugunfähigen Seevögel bestünde in schnellen Anpassungen, beispielsweise durch eine frühere Brutperiode oder das Abwandern in andere Brutgebiete. Bisher erwiesen sich die langlebigen Tiere aber als wenig anpassungsfähig, schreiben die Wissenschaftler.

[science.ORF.at/APA/dpa, 27.1.09]
->   Woods Hole Oceanographic Institution
->   IPCC
 
 
 
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01.01.2010