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Kühe mit Namen geben mehr Milch  
  Auch Kühe sind Individuen und wollen als solche behandelt werden: Laut einer britischen Studie geben sie mehr Milch, wenn sie von ihrem Bauer mit Namen angesprochen werden.  
Über 250 Liter pro Jahr mehr darf man von den Tieren erwarten, wenn sie "Susi", "Alma" oder sonstwie heißen, berichten Catherine Douglas und Peter Rowlinson von der Universität in Newcastle.

"Genau wie Menschen lieber persönlich angesprochen werden wollen, sind auch Kühe entspannter und glücklicher, wenn sie direkte Aufmerksamkeit genießen", fasst Douglas die Studienergebnisse zusammen.
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Die Studie "Exploring Stock Managers' Perceptions of the Human-Animal Relationship on Dairy Farms and an Association with Milk Production" ist in "Anthrozoos" (Bd. 22, S. 59) erschienen.
->   Abstract der Studie
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Hälfte trägt Namen wie "Susi" oder "Highlight"
 
Bild: Universitaet Newcastle

Für ihre Studie haben die Forscher 516 Milchbauern befragt, wie ihr Verhältnis zu Kühen deren Produktivität, Verhalten und Gesundheitszustand beeinflusst. 46 Prozent gaben an, dass sie ihren Tieren einen Namen gegeben haben und diesen auch verwenden. Die Tiere produzierten um 258 Liter mehr Milch als ihre namenslosen Artgenossinnen.

Eine Kuh produziert im Durchschnitt einige Tausend Liter Milch pro Jahr.

Oben zu sehen: Einer der befragten britischen Bauern samt Kuh, die er übrigens "Highlight" getauft hat.
Intelligente und emotionale Lebewesen
Zwei Drittel der befragten Bauern gaben an, alle Tiere ihrer Herde zu kennen, fast die Hälfte meinte, dass eine gute Mensch-Kuh-Beziehung zuträglich für die Melkleistung sei. Knapp zehn Prozent berichteten von der Erfahrung, dass Kühe, die Angst vor Menschen haben, weniger Milch geben.

Catherine Douglas ist von der Fähigkeit britischer Milchbauern überzeugt: "Unsere Ergebnisse zeigen, dass sie Kühe als intelligente Lebewesen betrachten, die zu einer ganzen Palette von Gefühlen fähig sind. Ohne Zusatzkosten können sie die Milchproduktion erhöhen, einfach dadurch, dass sie die Tiere beim Namen nennen."

[science.ORF.at, 28.1.09]
->   Universität Newcastle
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01.01.2010