News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 
Urwale pflanzten sich an Land fort  
  Urwale haben sich an Land gepaart und ihre Jungen dort geboren, aber schon vorwiegend im Meer gelebt. Diesen evolutionären Übergang verdeutlichen zwei 50 Millionen Jahre alte Fossilien in Pakistan.  
Bei einem der Skelette handelt es sich um ein Muttertier mit einem Fötus, wie der Paläontologe Philip Gingerich von der University of Michigan und Kollegen im Fachjournal "PLoS One" (doi: 10.1371/journal.pone.0004366) mitteilen.
Mit dem Kopf voran
Das Kalb liege so im Mutterleib, das es mit dem Kopf zuerst zur Welt gekommen wäre - so wie es bei auf den an Land lebenden Säugetieren typisch ist, aber nicht bei heutigen Walen.

Außerdem wiesen die Zähne im Kiefer des Ungeborenen darauf hin, dass es nach der Geburt für sich selber hätte sorgen können. Neben dem Muttertier mit Fötus stießen die Forscher auch auf das Skelett eines männlichen Wals.
Zweieinhalb Meter großer Vierbeiner
 
Bild: John Klausmeyer und Bonnie Miljour, University of Michigan Museums of Natural History

Künstlerische Illustration eines männlichen Urwals, oben mit, unten ohne Knochen

Das etwa 2,6 Meter lange männliche Tier sei größer als das weibliche und habe deutlich kräftigere Eckzähne, die perfekt zum Fangen von Fisch geeignet waren. Dies verdeutliche, dass die Wale vermutlich im Meer lebten und nur an Land kamen, um sich auszuruhen, sich zu paaren und zu gebären, wie Gingerich sagte.

Wie andere primitive Urwale hätten auch die gefundenen fossilen Exemplare (Maiacetus inuus) vier Beine, die zum Schwimmen genutzt werden konnten. Die Wale waren nach Ansicht der Forscher in der Lage, ihr Gewicht zu tragen, aber vermutlich kamen sie an Land nicht weit.

[science.ORF.at/APA/dpa, 4.2.09]
->   Philip Gingerich, University of Michigan
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Wale
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Leben 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010