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Satellit spürt erdähnlichen Planeten auf  
  Von der Entdeckung einer "zweiten Erde" haben Astronomen in den letzten Jahren zwar schon mehrfach berichtet, ein neuer Exoplanet im Sternbild "Einhorn" soll nun aber ganz besonders unserem Heimatplaneten gleichen: Er heißt "Corot-Exo-7b", ist knapp doppelt so groß und elfmal so schwer wie die Erde - und damit der kleinste je entdeckte Exoplanet.  
Bemerkenswert an dem Fund ist, dass "Corot-Exo-7b" nicht aus Gas besteht, sondern aus erdähnlichen Elementen. Damit ist er das fünfte Mitglied der erlesenen Gruppe terrestrischer Planeten, deren Vertreter bisher ausschließlich in unserem Sonnensystem zu finden waren, nämlich: Merkur, Venus, Erde und Mars.
Zu heiß für Leben
 
Bild: Klaudia Einhorn

Der Name des Exoplaneten leitet sich im Übrigen vom französischen Satelliten "Corot" ab, mit dessen Hilfe er nun nachgewiesen wurde. Trotz seiner quasi-terrestrischen Chemie dürfte es auf ihm jedoch keine Lebewesen geben. Der Grund: Auf Corot-Exo-7b herrschen Oberflächentemperaturen von 1.000 bis 1.500 Grad Celsius, die die Entstehung von Leben, so wie wir es kennen, unmöglich machen.

Die hohen Temperaturen rühren wiederum von der besonderen Umlaufbahn des Exoplaneten, der seinen Stern alle 20 Stunden in nur 2,5 Millionen Kilometern Abstand umrundet (siehe Bild oben). Zum Vergleich: Die Erde ist rund 50 Mal weiter von der Sonne entfernt.
Mission erfüllt
Der Fund eines solchen Planeten ist nicht völlig überraschend, schließlich wurde "Corot" konstruiert, um solche Himmelskörper zu finden. Das tut der Begeisterung seitens der Astronomen dennoch keinen Abbruch: "Die Entdeckung eines so kleinen Planeten ist eine echte Sensation. Damit haben sich die Erwartungen, die wir in CoRoT gesetzt haben, voll erfüllt", sagt Heike Rauer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

In den vergangenen 15 Jahren wurden bereits rund 330 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, die als Exoplaneten bezeichnet werden. Aber nur sehr wenige befinden sich eben in der gleichen Gewichtsklasse wie die Erde. In der Regel handelt es sich bei den fernen Planeten um riesige Gasbälle mit einer bis zu 25 Mal so großen Masse wie Jupiter.

[science.ORF.at, 4.2.09]
->   Mitteilung der DLR
->   Mitteilung der Thüringer Landessternwarte
->   Corot
 
 
 
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01.01.2010