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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Küsten Nordamerikas drohen zu versinken  
  Der Klimawandel bedroht einer Studie zufolge besonders die nordamerikanischen Küsten. Das Schmelzen der westantarktischen Eisfläche würde den Meeresspiegel um bis zu sechs Meter steigen lassen.  
Durch das Schmelzen des Eises könnten Städte wie Washington, New York, San Francisco und Seattle im Lauf von Jahrhunderten förmlich versinken, berichten Forscher im Fachblatt "Science" (Bd. 323, S. 753).
"Nicht wie in der Badewanne"
"Man bezahlt den Preis in Nordamerika", sagte der Geophysiker Jerry Mitrovica aus Toronto. "Den höchsten Meeresspiegel erreicht das Wasser an den Stränden der USA - von New York die Küstenlinie herunter. An der Westküste wird er sogar noch ein bisschen höher."

Das Ansteigen des Meeresspiegels sei aber nicht vergleichbar mit dem Einlassen von Badewasser, erläuterte Mitrovica. Es würde vielmehr eine Verschiebung der Rotationsachse der Erde bewirken.
Zeitraum: Hunderte Jahre
Dadurch verschöben sich Wassermassen aus dem Südatlantik und dem Pazifik nach Nordamerika und in den Indischen Ozean. Der Meeresboden könnte ohne das Gewicht des Eises anwachsen und Wasser in das umliegende Meer drängen. Die Gefahr stehe aber nicht kurz bevor. "Es geht um einen Zeitraum von Hunderten Jahren", so Mitrovica.

Die westantarktische Eisplatte sei in etwa so groß wie die US-Bundesstaaten Texas und Oklahoma zusammen und umfasse rund 100 Mal mehr Wasser als alle großen Seen in Nordamerika, erklärt eine Forscherin der Universität Toronto.

[science.ORF.at/Reuters, 6.2.09]
->   Jerry Mitrovica
 
 
 
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01.01.2010