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Evolutionsforschung heute (I): Mikrobiologie  
  Mikrobiologie und Evolutionsforschung? - Das geht zusammen seit immer schnellere und immer billigere Sequenziermethoden zur Analyse von Erbgut zur Verfügung stehen.  
Damit können Forscher Einblicke in die Entwicklungsgeschichte von unterschiedlichen Mikroorganismen gewinnen.
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Ö1 Sendungshinweis
Am 12. Februar feiert Charles Darwin seinen 200. Geburtstag. Aus diesem Anlass startet die Ö1 Sendung "Wissen Aktuell" (Mo-Fr, 13.55 Uhr) eine Beitragsserie zum Thema "Evolutionsforschung heute", in der einige der meist zitierten Evolutions-Forscher des deutschsprachigen Raumes zu Wort kommen.
->   oe1.ORF.at
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Erbgut wird verglichen
So wird etwa mithilfe von Computerprogrammen das Erbgut nahe bzw. nur entfernt verwandter Bakterien miteinander verglichen. "Daraus kann man dann Schlüsse über die Entstehungsursachen von Krankheiten ziehen", sagt Michael Wagner vom Department für Mikrobielle Ökologie der Universität Wien:

"Wenn man eine Gruppe pathogener Mikroorganismen anschaut und diese mit Verwandten vergleicht, die nicht pathogen sind, kann man durch diesen Genomvergleich herausfinden, welche Gene in den Krankheitserregern vorkommen, die in den mit ihnen verwandten Nicht-Krankheitserregern nicht vorkommen. So bekommt man erste Hinweise darauf, welche Gene an der Pathogenität beteiligt sein können."
Gezielte Suche nach Mutationen
Michael Wagner und sein Team versuchen das am Beispiel von Chlamydien. Einige Unterarten davon können nur Tiere besiedeln. Andere haben im Laufe der Evolution gelernt, den Menschen zu befallen. Die Forscher suchen nun gezielt nach den Mutationen, die die Besiedelung des Menschen ermöglichen.

"Wenn wir Ziel-Strukturen identifizieren und sagen können: Diese Proteine kommen nur in Chlamydien vor und sind ganz entscheidend für deren Pathogenität, und man findet später einmal Substanzen, die diese Ziel-Strukturen hemmen, dann könnten das Antibiotika werden, die Chlamydien spezifisch ausschalten, aber andere Bakterien, die zum Beispiel im Darm vorkommen, nicht hemmen¿, so Michael Wagner.

Chlamydien verursachen Entzündungen von Augen, Harnröhre oder Genitalien und müssen derzeit mit der Einnahme von Breitband-Antibiotika bekämpft werden.

Tanja Malle, Ö1 Wissenschaft, 10.2.09
->   Weitere Ö1 Sendungen zum "Darwinjahr"
->   Michael Wagner
 
 
 
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01.01.2010