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Klimawandel drängt Fische nach Norden  
  Wegen steigender Meerestemperaturen und veränderten Strömungen könnten bis zu 1.000 Meeresfischarten in kühlere Gewässer abwandern. Negative Folgen für die Fischerei wären zu erwarten.  
Bis 2050 werde sich der Kabeljau-Bestand an der US-Küste halbieren, berichtet William Cheung von der britischen Universität East Anglia. Er und sein Team von Meeresbiologen erarbeiteten die bisher ausführlichste Studie über den Einfluss globaler Erwärmung auf marine Fischpopulationen. (Journal "Fish and Fisheries", 13.Februar, Abstract)
Folgen für Meer und Mensch
Die Forscher entwickelten ein Computermodell, das vorhersagt wie 1.066 kommerziell genutzte Fischarten auf verschiedene Klimaszenarios reagieren. Die Fische, unter anderem Heringe und Garnelen, werden voraussichtlich polwärts in kühlere Gewässer abwandern.

Die Neuankömmlinge werden höchstwahrscheinlich die marinen Ökosysteme im Norden durcheinanderbringen, indem sie lokale Fischarten verdrängen. Die ökonomischen Folgen hätte vor allem die Dritte Welt zu tragen.

Tropische Entwicklungsländer, genauer gesagt 33 Länder in Afrika, Asien und Südamerika, deren Bevölkerung von der Fischerei abhängig ist, würde die Fischwanderung besonders hart treffen. Dort besteht fast keine andere Möglichkeit der Nahrungsbeschaffung außer dem Fischfang. Profiteure gäbe es aber auch: Fischer der Nordsee könnten größere Fänge erwarten.

[science.ORF.at, 13.2.09]
->   William Cheung
->   University of East Anglia
->   AAAS Annual Meeting
 
 
 
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01.01.2010