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Hunderte gleiche Arten in Arktis und Antarktis  
  Eisbären und Pinguine haben einander zumindest in freier Wildbahn noch nie gesehen. Die einen leben am Nordpol, die anderen bevorzugen die Meere der Südhalbkugel. Andere Arten hingegen haben sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis ihre Heimat gefunden. Gleich 235 von ihnen haben nun Meeresforscher entdeckt.  
Darunter befinden sich Meeresschnecken und Krebse, wie die Wissenschaftler des Census of Marine Life berichten.
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Größte "Volkszählung von Meeresbewohnern"
Im Jahr 2000 wurde das Forschungsprojekt "Census of Marine Life" (CoML) ins Leben gerufen. Mittlerweile handelt es sich um ein mit einer Milliarde US-Dollar gefördertes, globales Netzwerk, in dem mehr als 1.700 Experten aus 73 Ländern tätig sind und in 20 Projekten mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen forschen. 2010 soll die bisher größte "Volkszählung von Meeresbewohnern" beendet sein.
->   Census of Marine Life
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13.000 Kilometer voneinander entfernt
Von bestimmten Walen und verschiedenen Vogelarten war schon bisher bekannt, dass sie sowohl Arktis als auch Antarktis bevölkern. Dass aber auch zahlreiche Meereswürmer, -schnecken und -krebse 13.000 Kilometer voneinander entfernt leben, ist nicht nur neu, sondern wirft auch neue Fragen auf: Wo ist der Ursprung der Arten und wie sind sie zu den entgegengesetzten Polen gewandert?

Untersuchungen und Vergleiche des Erbguts sollen zeigen, ob es sich tatsächlich um idente Lebewesen handelt, in ihrem Aussehen sind sie sich jedenfalls gleich. Im Folgenden einige Beispiele, die vom "Census of Marine Life" stammen.
Ernährung dank Schleimnetz
 
Bild: Russ Hopcroft, University of Alaska Fairbanks, CML

Limacina helicinia ist eine bohnengroße schwimmende Schnecke, die sowohl in den Meeren der Antarktis als auch der Arktis vorkommt. Für ihre Ernährung sondert sie aus ihren paddelförmigen Fußflügeln ein Schleimnetz ab, in dem sich Algen und andere Teilchen verfangen.
Schnecken jagen Schnecken
 
Bild: Russ Hopcroft, University of Alaska Fairbanks, CML

Auch die schalenlose Meeresschnecke Clione limacina scheint eine Bewohnerin von Süd- und Nordhalbkugel zu sein. Sie jagt ausschließlich andere Schnecken, wie die zuvor abgebildete Limacina helicinia.
Krebs mit männlicher Antenne
 
Bild: Russ Hopcroft, University of Alaska Fairbanks, CML

Mimonectes sphaericus ist ein Krebs, der sowohl in der Arktis als auch in der Antarktis lebt. Seine schwertähnliche Antenne ziert nur die männlichen Exemplare.
Kälteliebender Krebs
 
Bild: Russ Hopcroft, University of Alaska Fairbanks, CML

Der Krebs Gaetanus brevispinus kommt zwar in allen Teilen der Weltmeere vor, am öftesten gefangen wird er aber in polaren Wassern, da hier seine bevorzugten tiefen Temperaturen näher an der Oberfläche liegen. In mittleren Breitengraden kommt der Krebs hingegen in einer Tiefe von 3.000 Metern vor.
Fische wandern wegen Klimawandel polwärts
Weitere Ergebnisse des aktuellen Statusberichtes der Biologen: Der Meeresboden rund um die Antarktis scheint biologisch ähnlicher zu sein, als bisher angenommen. Außerdem zieht eine Reihe von Fischarten, die kalte Gewässer bevorzugen in Richtung Pole - Grund dürfte der Anstieg der Wassertemperaturen sein.

[science.ORF.at, 16.2.09]
Mehr zu dem Thema im science.ORF.at:
->   Bizarre Arten in der Tiefsee entdeckt
->   Halbzeit bei größter Meeresvolkszählung aller Zeiten
 
 
 
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01.01.2010