News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 
Neue Methode zur Krankheitsfrüherkennung  
  Innsbrucker Ionenphysiker haben eine Messmethode entwickelt, die international als Hoffnung in der Frühdiagnose bestimmter Krankheiten gelten könnte. Dabei wird Atemluft in Echtzeit analysiert.  
Die Forschergruppe rund um Armin Hansel arbeitet auf dem Feld der sogenannten Spurenanalytik in Echtzeit. "Das Verfahren könnte unter anderem als Frühwarnsystem für Lungenkrebs, Magengeschwüre und Asthma eingesetzt werden", so Hansel.
Kostenersparnis für das Gesundheitssystem
Laut dem Physiker brächte dieses schnelle und schmerzfreie Verfahren auch eine entsprechende Kostenersparnis für das Gesundheitssystem. Durch die neue Messmethode könnte man bis auf die Ebene einzelner Moleküle feststellen, wie sich die Atemluft zusammensetzt.

"Flüchtige Gase als Abbauprodukte unseres Stoffwechsels sind ein Schlüssel dazu, was im Mikrokosmos unseres Körpers auf Molekülebene passiert", erläuterte Hansel. Diese Methode könnte außerdem zur Beobachtung bei Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen eingesetzt werden.

Das in Innsbruck entwickelte Verfahren wird derzeit weltweit von mehreren Forschergruppen verstärkt zur Atemluftuntersuchung eingesetzt. Unter anderem laufen mehrere klinische Studien zur Früherkennung von Lungenkrebs.
Biotechnologische Anwendungen
Außerdem eröffnet sich derzeit eine weitere vielversprechende Zusammenarbeit mit der Biotechnologie. So könnten etwa bestimmte Bakterien, die in der biopharmazeutischen Industrie beispielsweise zur Produktion bestimmter Wirkstoffe eingesetzt werden, in ihrer Aktivität analysiert und genau kontrolliert werden.

"Mittels dieser Methode könnten Qualität und Quantität biopharmazeutischer Produktionsprozesse präzise zeitgleich gesteuert werden, in dem hier vereinfachend erklärt der Stoffwechsel der Kleinstlebewesen unter die Lupe genommen wird", so Hansel.

Mit der Grundlagenforschungen zur Entwicklung dieser hochsensiblen Messverfahren haben die Wissenschaftler des Institutes für Ionen-und Angewandte Physik der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck bereits in den 1980er Jahren begonnen. Gegenwärtig wird das Verfahren laut den Forschern von über 120 Forschungseinrichtungen und Unternehmen weltweit eingesetzt.

[science.ORF.at/APA, 19.2.09]
->   Armin Hansel
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Wissen und Bildung 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010