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Schwangerschaften entstanden vor 380 Mio. Jahren  
  Die "Erfindung" der inneren Befruchtung reicht in der Naturgeschichte weiter zurück als bisher angenommen. Das zeigen 380 Millionen Jahre alte Fischfossilien, in denen man Embryonen gefunden hat.  
Bisher wurde angenommen, dass Lebendgeburten erst vor 350 Millionen Jahren bei Wirbeltieren einsetzten - zuvor war die Eiablage mit anschließender Befruchtung im Wasser die Regel.
"Sex hat früher begonnen"
"Sex hat sehr viel früher begonnen, als wir gedacht haben", sagte die Paläontologin Zerina Johanson vom Naturhistorischen Museum in London zu der Entdeckung, die im Fachblatt "Nature" (Bd. 457, S. 1124)
vorgestellt wurde. "Wir haben erwartet, dass diese frühen Fische eine primitivere Fortpflanzungsart gehabt hatten, bei der sich Spermien und Eier im Wasser verbinden und die Embryos sich außerhalb des Fischs entwickeln."
Eine Flosse für das Liebesspiel
"Sobald wir in dieser Gruppe Embryos gefunden hatten, wussten wir, dass sie eine interne Befruchtung hatten. Aber wie haben sie das angestellt?" fragte sich John Long vom Museum Victoria in Melbourne. Die Antwort erbrachte die eingehende Untersuchung eines männlichen Urfischs der Art Incisoscutum ritchiei. Die Forscher erkannten bei den Fossilien eine Flosse am Becken, die bei weiblichen Fischen nicht zu sehen ist. Damit hätten sie bei der Vereinigung das Weibchen festhalten können, erklärte Long.

Incisoscutum ritchiei gehört zur Gruppe der Plattenhäuter (Placodermi), die am Ende des Devon ausgestorben sind. Nun wollen die Forscher genauer erkunden, welchen Platz die Placodermi in der Evolutionsgeschichte einnahmen.

[science.ORF.at/APA/AP, 26.2.09]
->   Placodermi - Wikipedia
 
 
 
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01.01.2010